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Fußball Der MTV gibt noch nicht auf

Welsleben hat weiter Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Salzlandliga.

Von Enrico Werner 08.04.2016, 23:01

Schneidlingen/Welsleben l Der MTV Welsleben hat mit seinem Sieg im Kellerduell der Fußball-Salzlandliga ein Lebenszeichen von sich gegeben und das Rennen um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. Aufsteiger Schneidlingen ist zwar nicht gerettet, hat aber sechs Zähler Vorsprung und bastelt an seiner Effektivität. Zumindest im Training läuft es ja. Da gibt es einen Hackentrick oder einen Schuss in den Winkel. „Da schießen wir die Netze kaputt“, sagt Thomas Reichel und lacht. Er ist der Trainer des MTV Welsleben in der Salzlandliga. Jene Mannschaft, die mit nur acht Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der Liga liegt. Wo das Problem liegt? Ganz eindeutig vorne. „Uns fehlen die Buden“, erklärt Reichel. Nur elf Tore aus 20 Spielen sind natürlich keine besonders tolle Bilanz. Was auch daran liegt, dass Marcel Rohde – der Top-Schütze der vergangenen Jahre – nicht mehr da ist. Doch bange machen gilt natürlich nicht. Es sind ja trotz einer heftigen Pleitenserie von 15 Spielen noch immer nur fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Und die zuletzt gezeigten Auftritte nähren die Hoffnung auf eine Wende im Abstiegskampf. Einem 1:0 gegen Hakeborn folgte letzte Woche eine unglückliche 0:2-Niederlage zu Hause gegen Baalberge. Das zieht sich wie ein Roter Faden durch die Saison. „Wir hatten eine handvoll Spiele, wo es so unglücklich für uns lief“, sagt Reichel.

Liegt auch daran, dass die Mannschaft kaum beständig trainieren kann. „Knapp 50 Prozent arbeiten in Nachtschichten oder auf Montage“, erzählt Reichel. Das erschwert natürlich die Trainingsmöglichkeiten. „Und bei vier bis fünf Spielern ist ein Training sinnlos“, meint Reichel. Dann wird es abgesagt. Das kommt gar nicht so selten vor. Und bei sowieso nur zwei Einheiten ist es also schwer, bestimmte Spielzüge oder taktische Elemente einzustudieren. Umso beachtlicher, dass Welsleben noch Chancen auf den Klassenerhalt hat. Dazu müsste natürlich ein Sieg am Sonntag in Wolmirsleben beim Tabellenelften gelingen. „Ich rechne mir da ein bisschen was aus“, sagt Reichel. Er erwartet einen Gegner, der den Druck nach vorne sucht und setzt auf einen kleinen Überraschungseffekt. „Aufgrund der Tabellensituation unterschätzt uns vielleicht der Gegner. Das ist unser Vorteil.“ Reichel ist frohen Mutes bei seinen Nachtschichtlern und Montagearbeitern.

Vergleichbare Probleme gibt es bei Fortuna Schneidlingen, wenn es um das Toreschießen geht, obwohl sich doch 25 Treffer sehr viel besser lesen. Trainer Daniel Mohr sieht ein Problem im gedanklichen Umschalten. „Manche Spieler sind noch zu sehr gefangen im Kreisliga-Fußball“, erklärt der Coach des Aufsteigers. „Es gibt schon einen qualitativen Unterschied zur Salzlandliga.“ Das ist dann auf dem Platz erkennbar. „Die Spieler sind zu wenig da im Kopf und haben Probleme im Erkennen von Situationen.“ Zu langsam im Kopf und dann auch zu langsam auf dem Platz soll das wohl heißen. Es fehlt in Teilen die Handlungsschnelligkeit. Als generelle Kritik will das Mohr aber nicht verstanden wissen. Es ist eben der normale Reifeprozess eines Aufsteigers, der aber im Moment ja auch über dem Strich steht. Und das zählt. „Es geht nur um dem Klassenerhalt. Und wenn es am Ende nur ein Punkt Vorsprung ist, ist das auch in Ordnung“, sagt Mohr. Im Moment sind es sechs Zähler. Trotz einer sieglosen Serie, die jetzt seit sechs Spielen anhält. „Trotzdem bin ich momentan guter Dinge“, so Mohr. „Es sind soweit alle fit.“ Bleibt nur die Hoffnung, dass sich nicht zu viele Spieler arbeitsmäßig abmelden. Ein leidiges Problem im Freizeitfußball, das auch die Schneidlinger kennen. Und es kommen tabellarisch günstige Wochen auf Schneidlingen zu. Dem Heimspiel am Sonntag gegen den Siebten, Wacker Felgeleben, folgt die Phase der Saison, in der die Mannschaft in der Hinrunde elf Punkte aus sieben Spielen holte. Guter Grund für Mohr, optimistisch zu bleiben. Auch wenn das Hinspiel bei Wacker Felgeleben mit einer 1:8-Packung für Schneidlingen endete.