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2. Basketball-Bundesliga Spielleiter lässt sich nicht in die Karten schauen

Von Daniel Hübner 20.03.2014, 02:16

Magdeburg l "Ahmad Smith wurde von den Otto Baskets beim darauffolgenden Angriff auf Höhe der Dreipunktelinie gut verteidigt und so zu einer Attacke auf den Korb der Gastgeber gezwungen. Dabei erkannten die Schiedsrichter ein Foul, das gleichbedeutend mit zwei Freiwürfen war": So beschreibt rent4office Nürnberg auf seiner Homepage die letzten Sekunden, in denen das Team am vergangenen Sonnabend zum letzten Zähler in der Gieselerhalle gekommen war - und damit Magdeburg eine 72:73-Niederlage in der 2. Bundesliga zugefügt hatte.

Gegen die Wertung haben die Baskets noch am Dienstagabend fristgerecht ihren Protest beim Spielleiter eingelegt, Magdeburg hatte das Foul gegen Smith nach Ablauf der Spielzeit gesehen. Der Spielleiter heißt Jochen Böhmcker, er hat inzwischen weitere Fragen an die "Ottos" und an das Schiri-Gespann gerichtet. Am heutigen Donnerstag könnte er die Entscheidung fällen. Gibt es eine Tendenz? "Bei dieser Frage kommt der berühmte Satz: Wir sind in einem laufenden Verfahren und können keine weiteren Auskünfte geben", lässt sich Böhmcker nicht in die Karten schauen. Zunächst muss er die Frage beantwortet wissen, ob der Protest "nach unserem strengen Regelwerk" rechtzeitig angezeigt wurde, was in diesem Fall bedeuten würde: nach dem Foulpfiff und bevor die verbleibende Zeit (eine Sekunde) des Duells runtergezählt wurde (Volksstimme berichtete).

Böhmckers Entscheidungen haben aus Nürnberger Sicht keine schöne Vergangenheit. Zweimal standen die Franken in den vergangenen Jahren in einer ähnlichen Situation wie Magdeburg, zweimal zogen sie bei Böhmcker den Kürzeren.

Einmal in Ehingen traf rent-4office nach der Schlusssirene zum knappen Ein-Punkt-Sieg, nach Protest der Gastgeber stellte Böhmcker fest, die Partie hätte in die Verlängerung gehen müssen, das Wiederholungsspiel verlor Nürnberg - und damit die entsprechende Play-off-Serie. Ein anderes Mal gegen Düsseldorf lag rent4office auf dem Zettel der Spielleitung richtigerweise mit zwei Punkten zurück, mit dieser Info bestritt das Team seinen letzten Angriff - nur wurde auf der Hallenanzeige ein Drei-Zähler-Rückstand verkündet. Nürnberg fühlte sich irritiert, verlor, legte Protest ein - den Böhmcker abschmetterte. "Nach der Videoauswertung hatte ich nicht den Eindruck, dass sich ein Spieler irrtiert fühlte", so Böhmcker. "Das reichte nicht für ein Wiederholungsspiel."