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Schwimmen Sprung in die Eistonne

Das erste Höhentraingslager ist Geschichte. Franziska Hentke vom SCM nimmt den ersten Saisonhöhepunkt ins Visier: die Kurzbahn-EM.

Von Daniel Hübner 29.10.2015, 00:01

Magdeburg l Franziska Hentke ist ins kalte Wasser gesprungen. Wie kalt, das konnte sie nicht genau sagen: „Wir hatten kein Thermometer dabei.“ Aber allein der Blick in die Eistonne mit den vielen Eiswürfeln reichte für die kurzzeitige Frostattacke. Für die Schwimmerin des SC Magdeburg war es dagegen eine Regeneration der Muskeln. Und zugleich taten diese Momente ganz gut, um die „Trainingslagermüdigkeit“ abzuschütteln. „Ich habe die Eistonne bestens überlebt und sie sehr gerne wiederholt“, berichtete Franziska Hentke. Jeden zweiten Abend nämlich.

Inzwischen ist die Eistonne und damit das erste Höhentrainingslager auf ihrem Weg nach Rio wieder Geschichte. Vier Wochen lang sammelte Hentke im Centro Alto Rendimiento Deportivo Sierra Nevada (Spanien) Kraft und Ausdauer für ihre weitere Vorbereitung auf Olympia in Rio 2016, am Mittwochabend ist sie mit der SCM-Trainingsgruppe nach Magdeburg zurückgekehrt. „Der Grundstein für die Olympiasaison ist gelegt“, betont Hentke. Den Plan dafür hat sie mit ihrem Trainer Bernd Berkhahn bereits gemacht, er muss nun vom Deutschen Schwimmverband (DSV) abgesegnet werden. Als A-Kader des DSV ist Hentke mit ihrem Coach für sich allein verantwortlich. Und zum aktuellen Zeitpunkt hat sie eine Hauptsache erreicht: „Mir geht es gut, ich bin gesund.“

Als nächstes steht nun das Neptun-Schwimmfest in Rostock auf dem Plan. Am Wochenende geht für Hentke darum, eine Meldezeit für die Kurzbahn-Meisterschaft (19. bis 22. November) in Wuppertal vorzuweisen. Und in Wuppertal wiederum geht es um die Normen für die Europameisterschaften, die vom 2. bis 6. Dezember in Netanya (Israel) ausgetragen werden. „Dort möchte ich über die 100 und 200 Meter Schmetterling sowie eventuell über die 400 Meter Lagen starten.“ Auf allen Strecken fordert der DSV zur Qualifikation Zeiten, die weit über den Rekorden der 26-Jährigen liegen. Beispiel: Für die EM muss sie über die 200 Meter Schmetterling 2:09,56 Minuten abliefern, ihre Bestzeit liegt bei 2:03,47 Minuten – und ist gleichbedeutend mit dem deutschen Rekord auf der 25-Meter-Bahn.

Es ist also alles angerichtet für die nächsten Aufgaben. Und zu denen zählt auch das nächste Höhentrainingslager, das erneut in Sierra Nevada Mitte März abgehalten wird. „In fünf Monaten bin ich wieder für vier Wochen hier“, sagt Hentke lächelnd. Dann geht es ans spezifische Training für die deutschen Langbahn-Meisterschaften vom 5. bis 8. Mai in Berlin, wo die Olympianorm geschwommen werden muss. Dafür lohnt sich auch jeder Sprung in die Eistonne.