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Fußball Techniker mit Vorliebe für Tattoos

Philip Türpitz will beim Drittligisten 1. FC Magdeburg durchstarten. Der 25-Jährige hat aber noch eine weitere Leidenschaft.

Von Manuel Holscher 10.07.2017, 16:01

Magdeburg l Für Philip Türpitz sind Tattoos mehr als nur Körperschmuck. Zu jeder Tätowierung gibt es eine Geschichte. Der gebürtige Laupheimer (Baden-Württemberg) ist an beiden Armen, am Oberschenkel, am unteren Rücken und rechts sowie links vom Bauch tätowiert. „Am Handgelenk habe ich die Nummer 27 tätowiert. Dass war auch mein erstes Tattoo. Mit dieser Nummer bin ich mit den Stuttgarter Kickers 2012 in die 3. Liga aufgestiegen und es war ein emotionaler Moment, weil ich noch sehr jung war und unter Trainer Dirk Schuster viel gespielt habe“, sagt er. Türpitz betont, wie sehr er Schuster dankbar ist, dass er ihm damals als 17-Jährigen zu den Profis geholt hat: „Er hat mich unheimlich motiviert und mir das Vertrauen geschenkt, obwohl ich noch so jung war.“

Am rechten Oberschenkel hat der Mittelfeldspieler den Namen Bobby tätowiert, ein französischer Bulldoggen-Mops-Mix. „Bobby ist mit Hund, mein erstes Haustier und mir deshalb sehr wichtig“, sagt Türpitz. Weitere Tattoos zeigen unter anderem, dass Glauben im Leben des FCM-Neuzugangs eine wichtige Rolle spielt. An der Innenseite des Oberarms steht „Gott beschütze meine Familie“, außerdem sind auf seinem Körper noch sein Namensgeber, der heilige Philippus, Rosen, Jesus sowie ein Totenkopf tätowiert. An der linken Seite neben dem Bauch steht das Vaterunser-Gebet. „Ich bin ein sehr gläubiger Mensch“, betont er.

Im unteren Bereich des Rückens steht dagegen „Peter-Pan-Syndrom“. „Es soll zeigen, dass man nicht immer alles so ernst nehmen soll“, so Türpitz. In Zukunft sollen auch noch weitere Tattoos dazukommen. „Ich bin ein familienorientierter Mensch, deshalb habe ich das mit meiner Leidenschaft für Tattoos verbunden“, erklärt der 25-Jährige, der in Magdeburg bereits eine Wohnung gefunden. „Familie und Freunde sind mir sehr wichtig, deshalb habe ich auch häufig Besuch aus der Heimat.“

Türpitz ist in Magdeburg kein Unbekannter. Von 2014 bis zum Ende der vergangenen Saison stand der offensive Mittelfeldspieler beim Liga-Konkurrenten Chemnitzer FC unter Vertrag und zeigte dort, wie wertvoll er sein kann. In der vergangenen Spielzeit verbuchte Türpitz in 32  Partien drei Tore und fünf Vorlagen. „Das letzte Jahr in Chemnitz war für mich allerdings schwierig. Der Trainer hat nicht mehr so auf mich gebaut wie in den beiden Jahren zuvor. Für mich war es nicht leicht, die zweite Geige zu spielen, obwohl die Trainingsleistungen gestimmt haben“, sagt Türpitz. „Die Situation war für mich nicht zufriedenstellend. Deshalb habe ich mit meinem Beraterteam und meiner Familie über einen Wechsel gesprochen.“

Als das Angebot aus Magdeburg kam, traf sich der Spieler mit der Trikotnummer 8 mit den FCM-Verantwortlichen und hatte gute Gespräche mit Trainer Jens Härtel und Maik Franz, dem Assistenten der Geschäftsführung: „Ich habe mich gleich wohlgefühlt. Es ging dann relativ schnell, dass ich mich für den FCM entschieden habe.“

Türpitz hatte auch einige andere Angebote, sein Entschluss, nach Magdeburg zu gehen, stand aber fest. „Ich habe extrem Lust auf diese Herausforderung“, sagt er. „Die ersten Eindrücke beim FCM sind überragend. Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen. Es wird jedem neuen Spieler leicht gemacht. Man merkt von Anfang an, dass es im Team einen großen Zusammenhalt gibt.“

In der MDCC-Arena kennt er sich bereits aus, wenn auch bisher nur im Trikot des Gegners. „Die Stimmung im Stadion ist sensationell, auch wenn es für den Gegner nicht immer schön ist. Als ich mich mal warmgelaufen habe, musste ich mir schon den einen oder anderen Spruch gefallen lassen. Ich denke aber, wenn man die FCM-Fans als Unterstützung im Rücken hat, motiviert das noch mehr“, betont Türpitz, der in Chemnitz vorwiegend auf der rechten offensiven Mittelfeldseite gespielt hat. „Auf der rechten oder linken Mittelfeldseite ist meine Heimat, dort kann ich meine Stärken ausspielen und der Mannschaft helfen.“

Bezogen auf das Potenzial, das die Mannschaft des FCM hat, ist Türpitz, der in der Jugend beim SSV Ulm bereits mit FCM-Neuzugang Andreas Ludwig zusammenspielte, davon überzeugt, dass die Mischung stimmt. „Wir haben einige erfahrene Spieler im Team, aber auch junge, dynamische Spieler. Ich bin davon überzeugt, dass diese Mischung in einer Saison auch eine Konstanz ausmachen kann“, betont er.

Weitere Infos und Videos zum FCM finden Sie hier