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Mitmachkonzerte, Filme, Ausstellungen, Theater, Lesungen und Tanz an ungewöhnlichen Orten - das ist die Magdeburger Kulturnacht.

Von Michaela Schröder 28.09.2015, 01:01

Magdeburg l Eine Vorbereitung empfahl sich: Mit 29 Stationen und Beiträgen von zahlreichen Künstlern erreichte die Magdeburger Kulturnacht unter dem Motto „Grenzenlos“ am Sonnabend eine Größenordnung, bei der Besucher mit einem vorherigen Blick in den Ankündigungsprospekt gut beraten waren. Dabei wurde schnell deutlich, dass man in der von 19 bis 24 Uhr dauernden Kulturnacht selbst bei guter Kondition nicht sämtliche Angebote wahrnehmen konnte.

Im Naturkundemuseum wirbelten die Flamencos durch die Ausstellungsräume. Zwischendurch löste Magdeburgs Kulturbeigeordneter Matthias Puhle sein Wettversprechen vom Europafest ein. Mit ganz viel Augenzudrücken hat Puhle die diesjährige Stadtwette zwar gewonnen, 28 Magdeburger fanden sich ein, die die Hauptstädte der 28 EU-Staaten besucht haben, dennoch ließ er es sich nicht nehmen, den Magdeburgern am Sonnabend Sagen und Legenden aus der Landeshauptstadt vorzulesen.

In der Feuerwache am Ambrosiusplatz konnten die Besucher selbst eigene Kunstwerke aus Ton schaffen. Zu später Stunde präsentierten die Sängerin Agnes Bryja und die Pianistin Doreen Pichler als Duo „ChansonART“ im Gesellschaftshaus ihre Lieder. Carsten Gerth, Leiter des Hauses, freute sich über die vielen Gäste. „Beim Konzert des Sinfonieorchesters Magdeburger Musikfreunde gab es nur noch Stehplätze“, erzählte Gerth. Auch die Gruson-Gewächshäuser wurden regelrecht überrannt, berichtete Mirko Stage vom Gruson Kultur & Gewächshäuser e. V. Zwischen Farnen, Palmen und Kakteen performten die Tänzerinnen der Theaterballettschule. Bei der Kulturnacht gab es auch Drama - jedoch nicht auf der Bühne, sondern vor dem Dom. Rund 100 Interessierte fanden sich für den Stadtspaziergang „Magdeburger Mordsgeschichten“ ein. Doch die Teilnehmerzahl war begrenzt, eine Anmeldung im Vorfeld erforderlich. Das ärgerte viele Kulturnacht-Besucher. Die Tourist-Information drückte schließlich ein Auge zu und 60 Teilnehmer folgten dem Stadtspaziergang.

Wer das Auto stehen ließ und mit der Sonderbuslinie „2025“ die einzelnen Stationen anfahren wollte, musste Geduld mitbringen. Statt alle 15 bis 20 Minuten gab es teilweise Wartezeiten von über 30 Minuten. Dieter Gabel und Tochter Darja vom Akkordeon-Ensemble des Konservatoriums „Georg Philipp Telemann“ wollten zwischen ihren Auftritten im Thiem20 eigentlich einige Programmpunkte der Kulturnacht besuchen, doch die Fahrt und das Warten auf den Bus dauerte länger als gedacht. Schlussendlich blieben sie im Bus sitzen und fuhren wieder nach Buckau zurück, aus Angst ihren Auftritt zu verpassen. Den perfekten Ausklang für die Kulturnacht gab es wahrscheinlich im Forum Gestaltung. Hier standen ab 23 Uhr die Musiker aus Rio Reisers „Ton Steine Scherben“-Band, Dirk Schlömer, Leander Reininghaus und Alexander Jovanic, als „Neues Glas/ElektRIO“ auf der Bühne.