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Musik am Nachmittag im AMO Arien und Frühlingslieder beim Jubiläumskonzert

28.03.2011, 04:33

Buckau. 14 000 Besucher waren es seit 1997, die immer nachmittags im großen und stets vollkommen ausgebuchten AMO-Saal eingeladen waren, an festlichen Tafeln Musik und in der Pause Kaffee und Kuchen sowie Gespräche mit den Mitwirkenden zu genießen. Am vergangenen Freitag fand die 30. dieser Musiken am Nachmittag statt.

Gastgeber ist die Münchner Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation. Der Unternehmer Erich Fischer hatte 1996 diese Konzertreihe ins Leben gerufen, mit der er den jetzt alten Menschen der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen ein Stück weit Dank für ihre Lebensarbeit abstatten, ihren Alltag verschönern und die Kommunikation zwischen den Generationen befördern möchte. Die Konzertreihe ist im Laufe der Jahre zu einer großen Tournee geworden, die regelmäßig durch fast 20 Orte führt, Magdeburg aber war eine der allerersten Stationen.

Ein "Fiori musicali"

Die 30. Musik am Nachmittag stand unter dem Motto "Fiori musicali" – ein musikalischer Blumenstrauß. Sechs junge Künstler haben diesen Blumenstrauß zusammengebunden, die Sopranistinnen Annelie Staude und Nicolle Cassel und der Tenor Dieter Wagner, sowie Vladimir Tolpygo, Violine, Philipp Hagemann, Violoncello, und der Pianist René Speer.

Die musikalischen Farben reichten von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel über Schubert, Rossini, Lortzing und Brahms bis hin zu Gustav Mahler und Eugène Ysaye. Dabei waren auch in diesem Konzert wie meist in den vorigen auch einige wenig bekannte und überraschende Musiken zu hören, die jenseits aller vertrauten "Ohrwürmer" auch für jeden Klassikkenner Neues bringen. Und wie immer auch gaben die Musiker kleine Einführungen, entweder zur Entstehung und Entstehungszeit oder auch, bei Opernszenen oder –arien, zur Geschichte, die musikalisch erzählt wird.

Bei diesem Konzert lauerte die erste Überraschung gleich zu Beginn, einem von Dieter Wagner arrangierten Vokal-Instrumental-Satz aus Bachs berühmter Kunst der Fuge. Seltsam, überraschend, auch etwas jazzig-swingend, für manchen sicher gewöhnungsbedürftig, erklang Bachs bekannte Musik in sehr neuartigem Gewande.

Gemeinsames Singen

Musikalischer Höhepunkt aber dann doch Bekanntes, das Andante aus Schuberts Es-Dur-Trio op. 100. Hier bezauberte vor allem der Cellist mit seinem wunderbaren Ton. Auch der junge Geiger hatte Gelegenheit, seine wunderbare Spielkunst zu zeigen, u.a. in Eugène Ysayes Solosonate op. 27, ein zauberhaftes Virtuosenstück hervorragend gespielt. Unter den Opernszenen ist vielleicht die Arie der Wally aus Catalanis gleichnamiger Oper hervorzuheben. Es ist eine der Bravourarien, für die Maria Callas einst bejubelt wurde, und Annelie Staude sang sie auch hervorragend.

Im Mittelpunkt jeder Musik am Nachmittag aber stehen bekannte Volkslieder. Vor und nach der Pause nämlich müssen alle Besucher ihren Teil zum Konzert beitragen, und an diesem 25. März erklangen Frühlingslieder stimmgewaltig im AMO.