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USA warnen vor Sprengstoff in Zahnpasta-Tuben

06.02.2014, 07:18
Laut US-Geheimdiensten könnte in Zahnpastatuben Sprengstoff versteckt sein. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Laut US-Geheimdiensten könnte in Zahnpastatuben Sprengstoff versteckt sein. Foto: Karl-Josef Hildenbrand dpa

Washington - Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele haben die USA Medienberichten zufolge vor Sprengstoff in Zahnpasta-Tuben in nach Russland fliegenden Flugzeugen gewarnt.

In den Tuben oder Kosmetik-Behältern könnten Terroristen Sprengstoff-Bestandteile an Bord schmuggeln und während des Fluges Bomben bauen. Diese könnten an Bord gezündet oder womöglich unbemerkt ins Olympische Dorf gebracht werden. Das hätten jüngste Erkenntnisse der US-Geheimdienste nahegelegt, berichteten US-Medien unter Berufung auf Regierungsvertreter. Die Bedrohung sei vermutlich auf Direktflüge von Europa nach Russland beschränkt, hieß es.

Die Sender ABC und CNN berichteten über die Warnung des US-Heimatschutzministeriums, die an nach Russland fliegende Fluggesellschaften gegangen sei. Die USA und andere Länder nähmen die Bedrohung sehr ernst, zitierte CNN einen Mitarbeiter der US-Regierung. Ob die neue Warnung auch Einschränkungen beim Handgepäck nach sich ziehe, hänge jedoch von den Flugunternehmen und den zuständigen Sicherheitsbehörden ab, hieß es.

Einschlägige Informationen würden aus Vorsicht regelmäßig mit Partnern im In- und Ausland geteilt, hieß es in einer Mitteilung des US-Heimatschutzministeriums. Darunter seien auch die Veranstalter internationaler Ereignisse wie der Olympischen Spiele in Sotschi. "Unser Sicherheitsapparat umfasst wie immer eine Reihe von unsichtbaren und sichtbaren Maßnahmen." Von einer konkreten Bedrohung auf amerikanischen Boden sei dem Ministerium nichts bekannt.

"Das ist die Art Bedrohung, über die wir wirklich besorgt sein sollten", sagte Peter King, Mitglied in den Ausschüssen für Heimatschutz und Terrorismusbekämpfung. Es gebe wirklichen Anlass zur Sorge, sagte King, der über die Bedrohung informiert wurde aber keine Details nannte. Die US-Geheimdienste arbeiteten rund um die Uhr, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Russland teile jedoch nicht genug Informationen mit den USA. Die Zusammenarbeit in diesem Bereich sei deutlich schlechter als mit Großbritannien, China oder Griechenland bei vergangenen Olympischen Spielen.

Russland will als Gastgeber die Warnungen prüfen. "Alle Informationen, die wir haben, sprechen von sicheren Spielen", sagte Vize-Regierungschef Dmitri Kosak in Sotschi. "Die neuen Informationen werden überprüft", sagte er. Die Geheimdienste am Olympia-Ort gingen aktuell von keiner akuten Bedrohungslage aus. Allerdings kenne die weltweite Terrorgefahr keine Grenzen, meinte Kosak. "Das Niveau der Sicherheit in Sotschi ist nicht schlechter als in New York, Boston oder Washington", sagte er.

Die USA hatten Sportler und Zuschauer beim Besuch in Sotschi in den vergangen Wochen zur Vorsicht gemahnt. Wettkämpfer sollten die Team-Kleidung mit der US-Flagge außerhalb des olympischen Dorfes nicht offen zur Schau zu tragen, hieß es mit Blick auf Terrordrohungen. Das State Department warnte Amerikaner, die in den Schwarzmeer-Kurort reisen, vor der Gefahr von Anschlägen.

US-Außenminister John Kerry versuchte zuletzt, die Sorge vor dem Großereignis etwas zu mildern. "Jeder, der zu den Olympischen Spielen fahren möchte, die einfach ein großartiges Event sind, sollte hinfahren", sagte Kerry am Mittwoch im CNN-Interview. Auch Präsident Barack Obama hatte zuletzt betont, dass er die Spiele für sicher hält, auch dank der Arbeit der russischen Behörden. Jüngst trafen zwei US-Kriegsschiffe nach russischen Militärangaben im Schwarzen Meer ein, um die Sicherheit am Olympiaort zu erhöhen.