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Behrenbruch will wieder angreifen - Abeles Comeback

30.06.2014, 10:37
Arthur Abele jubelt im Ziel, für den lange verletzten ehemaligen Turner ist die EM-Teilnahme ein großer Erfolg. Foto: Bernd Thissen
Arthur Abele jubelt im Ziel, für den lange verletzten ehemaligen Turner ist die EM-Teilnahme ein großer Erfolg. Foto: Bernd Thissen dpa

Ratingen - Zehnkampf-Europameister Pascal Behrenbruch muss vielleicht zusehen, wie ein deutscher Konkurrent ihm am 13. August den EM-Titel in Zürich abnimmt.

"Ich war zu verbissen, da ich dachte, gerade als Europameister dorthin zu müssen. Es ist eine riesige Enttäuschung", sagte der 29-jährige Frankfurter nach der verpatzten EM-Qualifikation in Ratingen niedergeschlagen. Der eigenwillige Athlet fand aber schnell seine Angriffslust wieder: "Ich will nun noch mehr Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympia gewinnen."

Beim europäischen Titelkampf in gut sechs Wochen in der Schweiz hat das deutsche Trio gute Medaillenchancen. Allen voran Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied, der bei der ersten EM-Ausscheidung in Götzis mit 8471 Punkten zum Titelfavoriten aufgestiegen war. "Kai ist super drauf und kann Gold gewinnen", meinte auch Behrenbruch, der in Ratingen als Vierter nur 8055 Punkten zusammenbrachte.

Für eine EM-Medaille hat sich auch Ratingen-Sieger Rico Freimuth aus Halle/Saale mit 8356 Punkten empfohlen. "Ich fühle mich topfit und bin stolz, nach Götzis binnen vier Wochen zum zweiten Mal über 8300 Punkte erzielt zu haben", sagte der 26 Jahre alte Olympia-Sechste, der sich auch selbst als Medaillenkandidat sieht: "Ja, schon. Ich denke, dass man dafür 8400 Punkte anbieten muss."

Um an diese Größenordnung heranzureichen, bedürfte es bei Arthur Abele nach seinen 8139 Punkten als Dritter von Ratingen einer besonderen Energieleistung. Für den lange verletzten ehemaligen Turner ist schon die EM-Teilnahme ein großer Erfolg. "Ich bin überwältigt, das ist sensationell", sagte der 27-jährige Ulmer nach seinem Comeback. "Ich freue mich so auf die EM." Seit seinem neunten Platz bei der WM 2007 kämpfte er fast durchgängig mit Verletzungen.

"Arthur hat es geschafft. Nach der langen Verletzungsmisere hat er es verdient", meinte Behrenbruch, der sich bis zur achten Disziplin ein spannendes Duell mit Abele geliefert hatte. Im Stabhochsprung drohte Abele nach nur 4,40 Meter noch um den Lohn seiner bis dato starken Rückkehr gebracht zu werden, da Behrenbruch mit einem 4,90-Meter-Satz konterte und bis auf neun Punkte herankam. Im Speerwurf drehte Abele den Spieß um und schaffte 66,29 Meter, während sein Rivale um das EM-Ticket knapp zwei Meter weniger warf.

Ein Comeback feierte auch Lilli Schwarzkopf, die nach einem Achillessehnenriss wieder stark auftrumpfte. Die Olympia-Zweite aus Hannover siegte mit 6426 Punkten und lieferte den fünftbesten Siebenkampf ihrer Karriere ab. "Ich freue mich, wieder so viele Punkte sammeln zu können", sagte die 30 Jahre alte EM-Dritte von 2006. "Wie gut sich das anfühlt."

Begleitet wird sie von der WM-Vierten Claudia Rath (Frankfurt/Main), die mit 6314 Punkten Zweite wurde und nun "Zürich rocken will". Die zurzeit stärkste deutsche Mehrkämpferin Carolin Schäfer brach den Wettkampf nach einem Tag wegen Rückenbeschwerden vorsorglich ab. "Ich möchte in Hinblick auf Zürich nichts riskieren", sagte die 22-jährige Frankfurterin, die in Götzis 6386 Punkte vorgelegt hatte.