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Strengere EU-Vorschriften sollen Luftrettung nicht lahmlegen

11.08.2014, 07:44

Magdeburg - Die strengeren Vorschriften der Europäischen Union für Hubschrauberlandeplätze werden nach Einschätzung des Innenministeriums die Luftrettung in Sachsen-Anhalt nicht gefährden. Bei unmittelbarer Notlage eines Patienten könnten die Kliniken auch künftig jederzeit angeflogen werden, weil für Hilfeleistungen gar keine genehmigten Flugplätze notwendig seien, teilte das Ministerium auf Anfrage mit.

Das Bundesverkehrsministerium hatte zuvor angekündigt, die bundesweit rund 1600 Orte, wo Hubschrauber an Krankenhäusern landen, zudem als "Landestellen von öffentlichem Interesse" auszuweisen. Damit soll die Landung von Rettungsfliegern auch künftig ermöglicht werden.

In Sachsen-Anhalt fliegen die Luftretter derzeit nach Angaben des Ministeriums insgesamt 48 Flugplätze und Landestellen an Krankenhäusern an. Darunter sind elf amtlich genehmigte Flugplätze, die von der neuen EU-Verordnung nicht betroffen sind. Zwei weitere Landestellen versuchen gerade, als Flugplätze zugelassen zu werden.

Bei den übrigen Landestellen prüft eine Arbeitsgruppe derzeit, ob eine technische Hochrüstung notwendig und möglich ist. Dabei geht es etwa um die Fragen des Brandschutzes, der Tragfähigkeit des Untergrunds oder auch um Hindernisse in der Einflugschneise.

Durch die Regelungen im Luftverkehrsgesetz sind Landungen und Starts in akuten Hilfsfällen allerdings fast überall möglich - etwa auch mitten auf einer Straße oder auf einem Fußballplatz. "Somit sehen die Aufsichtsbehörden zum jetzigen Zeitpunkt die flächendeckende Notfallversorgung aus der Luft als nicht gefährdet an", erklärte die Sprecherin des Magdeburger Innenministeriums, Anke Reppin.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte Ende Juli zudem Nachrüstungen mit geringem Aufwand - wie Kennzeichnungen oder das Bereitstellen von Feuerlöschern - angekündigt. "Wir werden für die Luftrettung in Deutschland alle Hubschrauberlandestellen an Krankenhäusern erhalten - nicht eine muss geschlossen werden", hatte er in der "Bild"-Zeitung erklärt.

In Sachsen-Anhalt hatten die Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung im ersten Halbjahr dieses Jahres 1609 Einsätze geflogen. Das sind knapp vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, hatte das Unternehmen Ende Juli mitgeteilt. In Sachsen-Anhalt sind auch Hubschrauber des ADAC im Einsatz, diese sind aber in benachbarten Bundesländern stationiert.