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Fußball Noch fanatischer als der große „Kaiser“

Seinen Vater nannten sie einst „Beckenbauer“. Diese Tatsache lässt erahnen, wie groß die Fußballbegeisterung bei Familie Hendrich ist.

27.08.2016, 03:00

Jübar/Lüdelsen l Der 34-jährige Benjamin Hendrich schnürt nicht nur selbst die Schuhe für den FC Jübar/Bornsen, sondern arbeitet auch als Trainer sowie als Vorstandsmitglied bei seinem Herzensverein. „Ich bin einfach nur fußballverrückt.“ Mit diesen nur fünf Worten beschreibt sich Benjamin Hendrich selbst wohl am besten. Hendrich ist für seinen FC Jübar/Bornsen in fast jeder freien Minute da. Für die Altherren jagt er noch immer sporadisch dem runden Leder hinterher, außerdem trainiert der 34-Jährige auch noch zusammen mit Linda und Christoph Meyer die E-Junioren des Klubs. Im FC-Vorstand arbeitet der Lüdelsener seit kurzem als Pressewart.

Benjamin Hendrich, aufgewachsen in Hanum, startete seine Laufbahn im benachbarten Niedersachsen. Beim FC Ohretal im Landkreis Gifhorn stieg er mit acht Jahren unter der Leitung von Willi Schubert und Dirk Bobsin aktiv als Angreifer ein. Das Talent, aber auch die Einstellung dem runden Leder gegenüber bekam der Westaltmärker von seinem Vater Wilfried in die Wiege gelegt. Ihn nannten seine Mitspieler früher nur „Beckenbauer“. Warum, das weiß Sohnemann Benjamin selbst nicht so genau. Vielleicht, weil es für den „Kaiser“ früher auch nur eine große Leidenschaft namens Fußball gab. Benjamin Hendrich, Anhänger des FC Bayern München, feierte im Nachwuchs mit dem FCO immerhin einen Kreismeistertitel. 1999 verletzte er sich bei einem Verkehrsunfall schwer am Becken und an der Hüfte. Er musste eine lange Pause einlegen und setzte seine Laufbahn erst 2012 fort. Der Offensivakteur spielte fortan für die Herren des FC Jübar/Bornsen. Mittlerweile geht Hendrich nur noch sporadisch für die Altherren der SG Jübar/Diesdorf auf Punktejagd. „Wenn die Zeit da ist, spiele ich noch ein wenig für die Oldies. So richtig aufhören kann man ja nie“, erklärt der 34-Jährige, der im Herrenbereich den jüngeren Spielern gern den Vortritt lässt.

„Kann mit Kindern ganz gut umgehen“

Vor zwei Jahren erwarb Hendrich die C-Lizenz als Trainer. „Ich kann mit Kindern eigentlich ganz gut umgehen. Mich fasziniert es, zu sehen, wie sie Stück für Stück immer besser werden“, verrät der allgemein ehrgeizige Lüdelsener. Der gibt zudem sein Wissen gern an die jungen Kicker weiter. Angefangen mit der F-Jugend, ist Benjamin Hendrich mittlerweile für die E-Junioren zuständig. Die trainieren sogar dreimal wöchentlich. Kein Wunder also, dass Hendrich erfreut feststellt: „Die Mannschaft, aber auch jeder einzelne Spieler haben sich gut entwickelt.“ Auch über das Vereinsleben kann der 34-Jährige nur positiv berichten: „Es macht einfach Spaß, man findet hier beste Bedingungen und eine Top-Verpflegung vor. Zudem verstehen sich die Trainer untereinander sehr gut. Ich hoffe, dass alles so bleibt.“ Beim FC entwickelt sich etwas, speziell im Nachwuchsbereich. Alle ziehen an einem Strang und unterstützen sich gegenseitig. Als Trainer beschreibt sich der Lüdelsener als „Mischung zwischen Jürgen Klopp und Carlo Ancelotti“. Heißt: Er kann impulsiv, aber auch eher ruhig und in sich gekehrt sein.

„Ich habe ein Faible für solche Dinge“

Seit diesem Jahr gehört Hendrich übrigens auch dem Vorstand des FC Jübar/Bornsen an. Dort arbeitet er als Pressewart und sorgt für die Berichterstattung im und um den Verein. „Ich wurde gefragt, ob ich dazu Interesse hätte. Ich habe für solche Dinge ohnehin ein Faible“, gesteht der 34-Jährige, dessen Tochter Mina gerade eingeschult wurde. Montags, mittwochs und donnerstags findet sich der Westaltmärker auf dem Jübarer Sportplatz ein, um seine Schützlinge auf deren Partien am Sonntag vorzubereiten. Mit ihnen möchte der Lüdelsener in der neuen Saison im Kreismaßstab weit oben mitspielen. „Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann mit der Truppe mal Kreismeister zu werden“, so der Fußballfanatiker. Wie sich ein solcher Triumph anfühlt, hat der „positiv bekloppte“ Benjamin Hendrich als Aktiver selbst schon miterlebt. Vielleicht irgendwann auch als Trainer.