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Frühlingsball Eine zauberhafte Tanznacht in Zerbst

Über 300 Gäste genossen den 24. Frühlingsball des Zerbster Tanzclubs. Preisgekrönte Paare und Formationen entführten in die Stadthalle.

04.04.2017, 04:00

Zerbst l „Ich kann Ihnen einen tollen Ball versprechen“, begrüßt die Vorsitzende des Tanzclubs Zerbst Veronika Zänsdorf die mehr als 300 Gäste im Katharina-Saal der Stadthalle. Während die Damen ihre hübschesten Kleider tragen, haben sich die Herren in adrette Anzüge geworfen. Sie alle hoffen auf einen wundervollen Abend und sollen nicht enttäuscht werden.

„Sie werden Tanzsport erleben, der wenig Wünsche offen lässt“, garantiert auch Andreas Dittmann. Der Zerbster Bürgermeister hat erneut die Moderation der wahrlich schwungvollen Veranstaltung übernommen. Er macht gleich zu Beginn neugierig auf ein furioses Finale, das eindrucksvolle Darbietungen krönen wird.

Ganz klassisch erfolgt die Eröffnung des „ersten Sommernachtsballs“, wie Dittmann in Anbetracht der frühsommerlichen Temperaturen am Sonnabend anmerkt. Das talentierte Nachwuchspaar des Gastgeberclubs Josef Hof und Anastasia Pluhm gleitet zum Wiener Walzer über das Parkett. Dass die Technik kurz streikte, überspielen die beiden mit einem Lächeln. Als die Musik endlich einsetzt, begeistern sie das Publikum mit ihren grazilen Bewegungen und ihrer zauberhaften Ausstrahlung. Ein flotter Cha Cha Cha und eine feurige Rumba folgen. Auch Samba, Quickstep, Tango, Slowfox und Paso Doble präsentiert das Paar, das die meisten Programmauftritte absolviert.

Ein „Experiment“ erleben die Zuschauer, als die Breitensportpaare des Zerbster Tanzclubs den Saal betreten. Da kein Paar ausgeschlossen werden sollte, bilden nun zehn statt acht wie bei den Proben die Formation, wie Andreas Dittmann erläutert. Zugleich weist er auf eine „Premiere“ hin: „Die Vereinsvorsitzende tanzt mit.“ Aus Langsamem Walzer und Cha Cha Cha setzt sich die Choreographie zusammen. Dass mancher sicher vor Aufregung aus dem Takt gerät, stört die Ballgäste weniger. Die passionierten Hobbytänzer allerdings wollen den Cha Cha Cha gern noch einmal zeigen, was mit Extra-Applaus gewürdigt wird.

Gute Laune und sichtbaren Spaß am Tanzen strahlen Lara Voigt und Tobias Grimm aus. Die Deutschen Meister vom Tanz- und Sport-Club Roth sind gern wieder nach Zerbst gekommen und sorgen mit ihrer charmant-frechen Boogie-Woogie-Show für einen unterhaltsamen Augenschmaus.

Viel Beifall erhalten ebenfalls Franz Axel Zänsdorf und Katja Najvert. Der Auftritt des Paares vom Zerbster Tanzclub ist bis Veranstaltungsbeginn ungewiss. Doch ganz Profi steht Katja Najvert trotz schwerer Erkältung, Fieber und Bronchitis auf dem Parkett. Mit ihrer mitreißenden Lateinshow ziehen die beiden das Publikum in den Bann. Zugleich beweisen sie, dass zum Tanzen keine Musik benötigt wird, das rhythmische Klatschen der Zuschauer reicht völlig aus.

Diese genießen spürbar die gelungene Veranstaltung, die sich mit jedem Programmpunkt steigert. Denn je später der Abend, desto hochkarätiger werden die Darbietungen. Mit Anton Skuratov und Alona Uehlin vom Tanz- und Turnierclub München sind die Weltmeister im Showdance Standard angereist. Dass sie diesen Titel zu Recht tragen, beweisen sie mit ihrer grandiosen Michael-Jackson-Kür. Eine Zugabe ist obligatorisch.

Ein umwerfendes Bild ergibt sich, als die Lateinformation des Grün-Gold-Clubs Bremen Aufstellung nimmt. Mit rasanten Drehungen, federleicht scheinenden Hebefiguren und Synchronität überzeugen die insgesamt acht Paare, denen Andreas Dittmann seinen Respekt zollt. Immerhin vollführen sie ihre Choreographie normalerweise auf einer Fläche, die dreimal größer ist als diese hier in Zerbst.

Die Ballgäste selbst werden ebenfalls rasch vom Tanzfieber angesteckt. Da bedarf es keinerlei Überredungskünste, um die Zuschauer selbst aufs Parkett des Katharina-Saals zu locken. Für die passenden Melodien sorgt die Happy Swing Band, die mit ihrer Live-Musik überzeugt und spontan einspringt, als kurzerhand ein Jive benötigt wird. Umso bedauerlicher ist es, dass sich die Band Ende 2017 nach 20-jährigem Bestehen auflösen will.