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EU-Parlament will besseren Schutz für Versicherungskunden

26.02.2014, 16:17

Straßburg - Kunden bekommen oft unpassende Versicherungen angedreht - so lautet die Kritik von Verbraucherschützern. Die EU will das ändern. Zum Schutz der Verbraucher stellt sich das Europaparlament hinter eine Reform der Beratung.

Beim Kauf einer Versicherung sollen Kunden künftig EU-weit ein Standard-Informationsblatt über Risiken und Konditionen erhalten. Das Info-Blatt soll es Kunden leichter machen, Angebote zu vergleichen - ohne dass sie das Kleingedruckte lesen müssen. Für diesen besseren Verbraucherschutz hat sich das Europaparlament jetzt in Straßburg ausgesprochen. Irreführende Werbeaussagen soll es nicht mehr geben. Versicherungen, die in Paketen verkauft werden, müssen gesondert erklärt werden und auch einzeln erhältlich sein.

Bis die Pläne Gesetz werden, dürfte es allerdings noch Monate dauern. Das EU-Parlament muss sich nun mit den EU-Staaten auf die Reform einigen, die Verhandlungen sollen im Herbst beginnen.

Das Info-Blatt soll den Käufer in einfacher, klarer Sprache über Art und Umfang der Versicherungsleistung und die Laufzeiten informieren. Der Vermittler muss sich registrieren lassen und sollte mögliche Interessenkonflikte sowie Identität und Prämie offenlegen. Ein vollständiges Provisionsverbot fand aber keine Mehrheit.

Die neuen Regeln vereinheitlichen die bestehenden Vorschriften in Europa. Sie seien "verbraucherfreundlich und sachgerecht", sagte der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen.

Hintergrund für die Gesetzesänderung ist die Finanzkrise, in der viele Verbraucher mit undurchsichtigen Finanzprodukten Geld verloren. Verbraucherschützer kritisieren immer wieder, dass Berater vielen Bank- und Versicherungskunden nicht die bestmöglichen Geldanlagen empfehlen, sondern Produkte verkaufen, die zu teuer und zu riskant sind oder zu wenig Rendite versprechen.

Die Gesetzesreform soll auch die Sanktionen, die nationale Aufseher verhängen können, EU-weit angleichen. Vermittler sollen es zudem leichter haben, in anderen EU-Ländern aktiv zu werden.