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US-Präsident Trump deckt Arabien mit Waffen ein

Der US-Präsident stellte bei seinem Besuch in Saudi-Arabien Waffengeschäfte in den Mittelpunkt. Bei einer Tanzeinlage machte er mit.

21.05.2017, 17:36

Riad (dpa) l Bei einer Reihe von Treffen mit arbischen Führern nahm Trump die Einladung des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi an, das Land am Nil bald zu besuchen. Vor dem Gespräch mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, erklärte Trump laut mitreisenden Journalisten: „Eine der Sachen, über die wir diskutieren werden, ist der Kauf von jeder Menge wunderschöner militärischer Ausrüstung, weil das niemand macht wie die Vereinigten Staaten.“ Für die USA bedeute das „Jobs“, für die Region „großartige Sicherheit“, sagte Trump weiter.

Die USA und Saudi-Arabien hatten bereits am Sonnabend – dem ersten Tag des Trump-Besuchs in Riad – ein gigantisches Waffengeschäft in Höhe von rund 110 Milliarden Dollar (knapp 100 Milliarden Euro) abgeschlossen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll Saudi-Arabien sogar Waffen im Wert von etwa 350 Milliarden Dollar aus den USA kaufen. Trump geht es dabei nach eigener Aussage um die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA.

Während eines Empfangs am Sonnabend hatte sich der US-Präsident tanzfreudig gezeigt. Der 70-Jährige schloss sich bei saudischer Musik mit Trommeln und Gesang dem Reigen an und schwang dabei ein zum Tanz gehörendes Schwert. Trumps Ehefrau Melania und seine Tochter Ivanka erregten in Saudi-Arabien großes Aufsehen. Beide Frauen traten in dem ultrakonservativen Königreich ohne Kopftuch auf.

Unter Trumps Vorgänger Barack Obama hatten sich die traditionell engen Beziehungen von Saudi-Arabien und den anderen Golfstaaten zu den USA deutlich abgekühlt. Die arabischen Länder lehnten Obamas Annäherung an den Iran und das Atomabkommen mit Teheran vehement ab.

Am Sonntag traf Trump zunächst den König des Golfstaats Bahrain, Hamad bin Isa al-Chalifa. Trump sagte dem Monarchen nach Angaben von mitreisenden Journalisten, es habe in der Vergangenheit einige kleine Belastungen bei den bilateralen Beziehungen gegeben, diese gehörten unter der neuen Administration nun der Vergangenheit an.

Der US-Präsident will mit den islamischen Staaten eine Allianz schmieden, um den Extremismus auszumerzen. „Wir sind nicht hier, um gute Ratschläge zu erteilen“, sagte Trump am Sonntag bei einem US-islamischen Gipfeltreffen in Riad. „Wir sind nicht hier, um den Menschen zu erzählen, wie sie zu leben, was sie zu tun, wer sie zu sein oder wie sie ihren Glauben auszuüben haben.“

Vielmehr böten die USA ihre Partnerschaft an, sagte Trump weiter. Das Übel des Terrorismus könne nur gemeinsam überwunden werden. Der US-Präsident war wiederholt mit anti-islamischen Äußerungen aufgefallen. Das Treffen in Riad soll deshalb auch als Neustart der Beziehungen zur islamischen Welt dienen.

Scharf griff Trump jedoch den Iran an: Dieser finanziere Waffen und trainiere Terroristen, Milizen und andere extremistische Gruppen.