Gleisch bufft‘s!

Unterschleißheim l Oorschwerbleede! Was für die meisten Deutschen nicht mehr ist als eine phonetische Herausforderung, nutzt der Sachse gern, um Verärgerung zu bekunden. Dann etwa, wenn er merkt, dass er etwas Dummes getan hat. Demzufolge dürfte „Oorschwerbleede“ der erste Gedanke gewesen sein, der einem betrunkenen Sachsen durch den Kopf schoss, als ihn am Sonntag in Bayern ein paar Polizisten auf seinen Dialekt ansprachen.

Denn jener Mann hatte gleich zwei dumme Dinge getan. Erstens: Er hatte sich geweigert, eine Hotelbar zu verlassen, sodass ein Mitarbeiter die Polizei rief. Zweitens: Ein paar Stunden zuvor hatte er zum Spaß bei der Feuerwehr angerufen und eine Bombenexplosion an einer U-Bahn-Strecke angekündigt. Letzteres war nicht nur geschmacklos, sondern auch richtig bleede. Ein drohender Sachse in Bayern, das spricht sich doch rum. Die Polizisten im Hotel erinnerten sich nach den ersten Silben des Lallenden prompt an die Drohung. Dem Spaßvogel droht nun im schlimmsten Fall Gefängnis.

Der Wortlaut des Anrufs ist nicht überliefert. Vermutlich klang der Mann in etwa so: „Morschn, ihr Bull‘n! Schbärt ma de Löffl uff: Hier anner Aisnboohn mocht‘s gleisch buff! Brooohst!“