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Aufgespießt Die raffinierte Strategie der ARD

Naidoo findet Amis fies. Das mögen GUS-Staaten.

Von Alois Kösters 21.11.2015, 00:01

Berlin l Das Publikum in den ehemaligen GUS-Staaten – vor allem das männliche – ist ja in Teilen etwas speziell. Dort gibt es noch echte russische Kerle, die nur Angst vor Schwulen haben. Die Amis gelten als fiese Besatzer, die das russische Weltreich bedrohen und ein Antisemit wird – na sagen wir mal – nicht unbedingt sofort gesellschaftlich isoliert. Wen könnte ein solches Publikum mögen? Für Sieger beim European Song Contest wäre das wichtig. Die ARD hat verstanden: Xavier Naidoo ist der richtige. Sie werden ihn lieben. Ein paar Talkshows im russischen Staatsfernsehen wären hilfreich. Den Sieg garantieren würde ein Auftritt vor der Naschi-Jugend in Moskau und eine kleine Motorrad-Tour mit Putins „Nachtwölfen“.

Die ARD hätte es sich leicht machen können. Eine fast nicht bekleidete Blondine oder marzialischer Heavy Metal wären auch gut angekommen. Diesmal wollten sie aber alles richtig machen. Und je lauter die Weicheier in unserer Republik protestieren, umso besser werden die Chancen des Reichsdeutschen.