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Aufgespießt Was macht das Kloster auf dem Arm?

Neuer Tätowier-Trend: Architektur schmückt Körper.

Von Axel Ehrlich 13.09.2016, 01:01

Magdeburg l Warum lassen sich Menschen Tätowierungen stechen? Die Antworten auf diese Frage sind mindestens so vielfältig wie die Anzahl der möglichen Motive.

Psychologen, die sich mit dem Thema befassen, sagen: Oft sind Veränderungen, die den Träger emotional berühren, der Auslöser für eine Tattoo-Entscheidung. Andere Erklärung: Die Tätowierung steht für positive Eigenschaften, die der Träger selbst gern hätte. Tiger = stark, Drache = unverwundbar und so weiter.

Architekt Joachim Träuptmann (53) hat sich jetzt gleich ein komplettes Kloster als Motiv ausgesucht. Das Kloster Eberbach in Hessen. Hier wurde auch der Film „Der Name der Rose“ gedreht. Welche positiven Eigenschaften der Grundriss dieses Sakralbaus hat, die den Träger auch mental schmücken – darüber könnte man lange nachdenken. Auch darüber, die Idee mit dem Architektur-Tattoo zu regionalisieren.

Hier die ersten Vorschläge: Brocken-Silhouette über dem Steiß, quasi das Sachsen-Anhalt-Arschgeweih. Die fluffigsten Thesen von Luthers Kirchentür als dekoratives Schriftband von Oberschenkel bis Fußgelenk. Eine Übersichtskarte der A 14, die sich nördlich des Bauchnabels stilecht im Nirgendwo verliert.

Dauerbrenner-Motiv Berliner Flughafen: Fertigstellungstermin und Kosten nicht absehbar. Oder das Pantheum auf der Schulter – wer erinnert sich noch an das 2003 geplante geplante, dann vergessene Magdeburger Musicaltheater? Hier sehen wir – nichts. Dafür tut es aber auch nicht weh.