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Mehr als nur ein Clown Britischer Sitcom-Star Andrew Sachs gestorben

Unbeholfen und liebenswürdig - die Rolle als Kellner Manuel in einer Sitcom verschaffte Andrew Sachs den Durchbruch. Dabei war sein Lebenswerk facettenreich. Sachs starb jetzt mit 86 Jahren in London.

02.12.2016, 14:51

London (dpa) - Der deutsch-britische Fernsehstar Andrew Sachs ist tot. Seine Paraderolle war der tollpatschige, spanische Kellner Manuel in der Serie "Fawlty Towers" aus den 70er Jahren.

Sachs starb bereits am 23. November im Alter von 86 Jahren in einem Londoner Pflegeheim, wie britische Medien am Freitag - einen Tag nach seiner Beerdigung - berichteten. Er litt seit vier Jahren an Demenz.

Die Serie "Fawlty Towers" über einen ungehobelten Hotelbesitzer wurde Ende der 70er Jahre auch in Deutschland ausgestrahlt und seitdem mehrmals wiederholt. Außerdem wirkte Sachs unter anderem in TV-Kindersendungen, Dokumentationen und Hörfunkproduktionen mit.

Der 77-jährige John Cleese ("Monty Python"), der "Fawlty Towers" entwickelte und auch den Hotelbesitzer spielte, würdigte Sachs als wunderbaren und sanftmütigen Schauspieler. Mit Sachs zu spielen sei wie ein Tennisspiel mit einem ebenbürtigen Partner gewesen. "Manchmal gewinnt er, manchmal gewinnst du, aber irgendwie gibt es ein harmonisches Verhältnis", sagte Cleese einem britischen Radiosender.

Sachs wurde 1930 in Berlin geboren, als Andreas Siegfried Sachs. Seine Familie - sein Vater war Jude - floh 1938 vor den Nazis nach London. Sachs war 56 Jahre mit Melody Lang verheiratet, die auch in einer Episode der erfolgreichen Sitcom auftrat. Sie kümmerte sich um ihren schwerkranken Mann bis zu seinem Tode.

Im Jahr 2008 geriet Sachs ungewollt in die Schlagzeilen, als BBC-Moderatoren ihn mit obszönen Telefonanrufen verspotteten - es ging dabei um ein angebliches Verhältnis mit seiner Enkelin. Der Vorfall führte zu zahlreichen Protesten, sogar der damalige Premierminister Gordon Brown schaltete sich ein. Die BBC musste sich entschuldigen. Der Vorfall hatte Sachs lange zu schaffen gemacht.

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