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Liebe auf Umwegen Die Hochzeitsverplaner

Wenn der Vater der Braut und die Mutter des Bräutigams ganz unterschiedliche Vorstellungen von der Hochzeit haben, ist Stress programmiert. Das kann eigentlich nur in Chaos enden. Oder sehr romantisch.

Von Klaus Braeuer, dpa 06.03.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Es kommt, wie es kommen muss. Da sind Jade (Lea Ruckpaul) und Oliver (Tilman Pörzgen), die sich lieben und heiraten wollen. Und dann droht alles zu scheitern, weil Olivers Mutter Claudia (Rebecca Immanuel) und Jades Papa Herb (Christoph M. Ohrt) einfach nicht auf einer Welle funken.

Doch zum Glück ist "Die Hochzeitsverplaner" kein Drama, sondern eine Liebeskomödie - und so geht am Schluss alles gut aus. Sat.1 zeigt am Dienstag (7. März, 20.15 Uhr), wie das funktioniert.

Die TV-Komödie spielt im schönen Südtirol, genauer in Bozen. Dort wohnt Claudia in einem zauberhaften kleinen Häuschen mit ebensolchem Garten. Sie arbeitet als Chakra-Masseurin. Die bevorstehende Hochzeit ihres Sohnes hat sie schon wunderbar geplant: Klein und romantisch soll es werden, mit Fackeln und Zelten für die Gäste im Garten.

Doch dann hat der großspurige und arrogante Brautvater Herb seinen Auftritt: Der Schönheitschirurg aus Los Angeles beauftragt lieber den Hochzeitsplaner Giovanni (lustig: Lukas Spisser). Und es sieht so aus, als könne das nicht gutgehen. Aber dann raufen sich Claudia und Herb doch zusammen und suchen gemeinsam nach einem geeigneten Ort für die Hochzeit. Eine Hütte am See soll es sein. Bei einer spontanen Ruderpartie kommen sich die beiden unverhofft näher - bis plötzlich Herbs junge, amerikanische Freundin Amanda (Jana Julie Klima) auftaucht und das Chaos perfekt macht.

Ziemlich chaotisch gerät auch die erste Hälfte des Films - erst danach finden Handlung, Tempo und Figuren so richtig zusammen. Vorhersehbar ist das Ganze leider auch: Claudia und Herb entdecken natürlich doch ihre Gefühle füreinander. "Familie kann man sich nicht aussuchen", sagt sie. Und er antwortet: "Noch ist es nicht zu spät!" Sie wurde einst hochschwanger von ihrem Freund verlassen, seine Frau ist gestorben - so wurden beide zu alleinerziehenden Eltern.

Es geht um Kindheitserfahrungen, Seelenverwandschaften und geplatzte Träume. Und ganz nebenbei auch um das: Früher ließen die Damen ihr Taschentuch herabsinken, heute lassen die Herren ihre Visitenkarten fallen, um in Kontakt zu kommen. Den Schauspielern ist das ganz offensichtlich leicht gefallen - Rebecca Immanuel (46, "Die Eifelpraxis") und Christoph M. Ohrt (56, "Die Ketzerbraut") kennen sich hinlänglich aus der Serie "Edel und Starck" (Sat.1), in der sie lange Seite an Seite zu sehen waren.

Warum drehen sie eigentlich nicht noch häufiger zusammen? "Wenn ich das mal wüßte! Wir beide verstehen uns wirklich super, und die Zuschauer mögen uns sehr gerne zusammen", sagt Rebecca Immanuel. Und über ihre Rolle: "Na, sie ist eine herzliche, nicht geerdete, fluffige Esoterik-Maus mit struwweligen Haaren. Sie wäre sicher freundlich geblieben, wenn Herb sich nicht als arroganter und übergriffiger Vollmacho entpuppt hätte."

Die Geschichte von Autor Daniel Scotti Rosin (Regie: Christina Schiewe) bietet insgesamt jedenfalls recht kurzweilige Unterhaltung. Die Fehde zwischen einer kontrollsüchtigen Eso-Tante und einem arroganten Gockel - samt kleinem Fiat gegen großen Porsche - hat man so ähnlich zwar schon häufiger gesehen - aber die beiden sichtlich gut aufgelegten Hauptdarsteller reißen es heraus. Und am Ende gibt es nicht etwa eine geplatzte Hochzeit, sondern gleich zwei Traumpaare.

Die Hochzeitsverplaner