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Umleitung Dicke Brummis irren durchs Jerichower Land

Seit dem Beginn der Bauarbeiten an der Burger Umgehung (Wasserstraße) staut sich der Verkehr in der Innenstadt.

Von Falk Heidel 15.04.2016, 08:00

Burg/Genthin l Ein Lkw hat sich in der Burger City festgefahren. Nichts geht mehr am Obelisk der Zerbster Straße. Der Brummi kommt weder vorwärts noch zurück. Beim Rangieren rammte der Lkw-Fahrer am Dienstag auch noch einen Skoda (Volksstimme berichtete). Mit dem Start der Bauarbeiten in Schopsdorf nächste Woche rechnen Fachleute mit einer weiteren Verschärfung der Verkehrssituation im Landkreis. Zumal ab Sommer in Burg auch an der Kreuzung Blumenthaler Straße gebaut wird.

Verschiedene Reaktionen von Lesern gab es auf die Volksstimme-Berichterstattung vom Mittwoch: „Jeden Tag 52 Kilometer zusätzlich.“

„Es ist gut, dass die Volksstimme dieses Thema aufgreift“, meint Wulf Hoffmann aus Hohenwarthe. In diesem Artikel ging es um die Monster-Umleitung zwischen Genthin und Burg über Tucheim, Theeßen und Grabow. Die Umleitung verlängert den Weg zwischen den Städten von 29 auf 55 Kilometer. Hier ein Auszug aus den Leserreaktionen:

Wulf Hoffmann, Hohenwarthe: „Es ist unfassbar, mit welcher Ignoranz die Interessen der Baubetriebe über die der Allgemeinheit gestellt werden. Mich irritiert zudem, dass sowohl Polizei als auch Straßenverkehrsbehörde erneut den Vorstellungen des Straßenbaulastträgers folgen, der naturgemäß ein Interesse hat, so preisgünstig wie möglich zu bauen. Das geht natürlich unter Vollsperrung am Besten, da es schneller geht und weniger aufwändig in der Verkehrslenkung ist. Entsprechende Regelwerke sagen allerdings etwas anderes: Nämlich dass der geringstmögliche Eingriff gewählt werden muss. Bei den Straßenbreiten ist dies eindeutig die halbseitige Sperrung mit Lichtsignalanlage.“

Marcus Krugel, Gütter: „Seit die B1 gesperrt wurde, hat der Umleitungsverkehr durch Pkw, Transporter, schwere Lkw und Sattelschlepper mit Anhänger durch Gütter massiv zugenommen. Gütter wird jetzt als Hauptumleitung genutzt. Das geht gar nicht! Hier fahren tonnenschwere Lkw und Sattelschlepper mit hohen Geschwindigkeiten durch die verkehrsberuhigte Zone. Meist wissen sie nicht, wo sie langfahren sollen, halten sich nicht an Verkehrsregeln (missachten Einbahnstraßen und Geschwindigkeitsbegrenzungen). Sie zerfahren die ohnehin schon völlig kaputte, mit Löchern übersäte Straße zwischen Gütter und B1 sowie die gepflasterte Spielstraße, es entstehen immer tiefere Kuhlen. Unser Haus wird jedesmal erschüttert, wenn die Schwerlaster mit genervten Fahrern vorbei donnern. Es entstehen Risse am Haus. Unser Nachtschlaf wird gestört. Kinder können jetzt nicht mehr an der Straße spielen.

Dieser Zustand bis Ende November ist unhaltbar. Da kann nach der B1 bei uns gleich mit Straßensanierungen weitergemacht werden. Wir haben nicht umsonst mehrere Tausend Euro für Straßensanierung bezahlt. Unsere Straßen sind für einen solchen Verkehr nicht geeignet. Die Verkehrsbehörden müssen mit entsprechender Beschilderung diesen Umleitungsverkehr eindämmen.“

Susanne Faber, Burg: „Wir als Anwohner der Siedlung Ost befürworten die Befestigung beziehungsweise geplante Asphaltierung des Ihlewegs als Verbindung zur Bundesstraße 1. Aber es kann nicht sein, dass dieser Weg nicht beleuchtet ist. Die Bauarbeiten sollen bis Ende November andauern. Also müssen Kinder und Frauen diesen Weg auch bei Dunkelheit nutzen. Solche Risiken können die Behörden unseren Kindern nicht ernsthaft zumuten wollen.“

Herbert Fuchs, Kade: „Die riesige Umleitung ist purer Schwachsinn. Es gibt genügend kürzere Strecken. Ein Pkw in Richtung Burg kann an der Wasserstraßenkreuzung einfach durch die Stadt zu seinem Zielort fahren. Teuer wird die Umleitung für Berufspendler beziehungsweise für Fahrer, die sich in der Region nicht auskennen. Probleme mit der Umleitung gibt es auch in Genthin. Beispielsweise ist die Strecke über Brettin schlecht ausgeschildert.“