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Neues Abfallsystem Landkreis: Alle Tonnen haben jetzt Chips

Seit März gilt im Jerichower Land ein neues Abfallentsorgungssystem. Demnächst kommen die Gebührenbescheide.

Von Falk Heidel 28.04.2017, 17:37

Burg/Genthin l „Abfall: Probleme bei der Umrüstung“, titelte die Volksstimme Mitte April, weil bis dahin noch 1000 Tonnen keinen Chip hatten, der zur elektronischen Erfassung der Leerungen gebraucht wird.

„Jetzt sind alle schwarzen und braunen Tonnen mit einem Chipsystem versehen“, schreibt der Landkreis in einer Pressemitteilung. Darin erklärt Sprecherin Claudia Hopf-Koßmann: „Die im Zuge der Einführung des neuen Abfall-Identsystems notwendige Umrüstung der 60 000 Rest- und Bioabfallbehälter im Landkreis ist beendet. Die vielfältigen Umstellungsarbeiten sowohl im Hard- als auch im Softwarebereich konnten in Zusammenarbeit mit den Einwohnermeldeämtern sowie der AJL erfolgreich abgeschlossen werden.“

Sie erklärt außerdem: „Dementsprechend werden ab 1. Juni nur noch Rest- und Bioabfallbehälter entsorgt, bei denen eine digitale Identifikation möglich ist.“ Die Abfallgebührenbescheide für das Jahr 2017 werden dieser Mitteilung zufolge in den nächsten Tagen versendet. Jeder Haushalt erhält zwei Bescheide – einen für den anteiligen Entsorgungszeitraum nach dem alten Gebührensystem vom 1. Januar 2017 bis zum 28. Februar 2017. Und einen zweiten mit der Grundgebühr für den Entsorgungszeitraum vom 1. März bis zum 31. Dezember 2017. Hopf-Koßmann: „Die zusätzlichen Leerungen ab März 2017 werden rückwirkend in 2018 berechnet.“

Informationen zum neuen Abfallentsorgungssystem sowie ein Gebührenrechner befinden sich auf der Internetseite des Landkreises unter www.lkjl.de/umweltundnatur. Bei Fragen oder Problemen sind die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft telefonisch unter (03921) 949-7502 oder per Mail unter abfallwirtschaft@lkjl.de erreichbar.

23 000 Tonnen Abfall gehen jährlich aus dem Jerichower Land nach Rothensee und werden im dortigen Müllheizkraftwerk verbrannt? Betroffen ist der Restmüll aus den schwarzen Tonnen sowie der Sperrmüll. Einen entsprechenden Vertrag zwischen dem Müllheizkraftwerk und dem Landkreis gibt es seit 2006 mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2020. Die Verbrennung der Abfälle aus unserem Landkreis hat im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Euro gekostet.

Rund 650 000 Tonnen Müll werden jährlich im Müllheizkraftwerk in Rothensee „thermisch behandelt“, also verbrannt. Der Müll stammt aus Magdeburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Die Anlage mit ihren zwei Verbrennungsöfen ist laut den Betreibern zu 100 Prozent ausgelastet.

Das Rothenseer Müllheizkraftwerk ist ein sogenanntes Blockheizkraftwerk. Damit kann Strom und gleichzeitig auch Wärme erzeugt werden. Das System: Durch die Müllverbrennung (rund 850 Grad Hitze) wird Wärme frei. Mit dieser Wärme wird Wasserdampf erzeugt. Ein Teil des Wasserdampfes treibt eine Turbine an, der andere erhitzt über einen Wärmetauscher Wasser. Die Turbine erzeugt über einen Generator Strom, der an das Stromnetz der SWM abgegeben wird.