Teure Fahrt auf unversichertem Motorrad

Gardelegen l Die Wahrheit hätte ihm mehr gebracht. Da brachte auch seine Ausrede, dass das „untergegangen ist“, nichts mehr. Weil er ein nicht versichertes Aprilia-Motorrad fuhr, verurteilte Strafrichter Axel Bormann einen 30-jährigen Gardeleger zu einer Geldstrafe von 875 Euro.Mit der Maschine war der Mann am 31. Mai unter anderem auf der Stendaler Straße unterwegs – und wurde erwischt. „Das Ding war nicht versichert“, so der Richter. „Ich bin gefahren, weil ich eine Probefahrt gemacht habe. Und die Papiere lagen mir nicht vor“, schilderte der Angeklagte. Und weiter: „Das war jugendlicher Leichtsinn.“ Dafür hatte der Richter wenig Verständnis: „Können Sie nicht auf dem Hof fahren? Oder das Fahrzeug nur kurze Zeit zulassen?“

Dann wurde es jedoch unschön für den Angeklagten, als Bormann sich erkundigte, ob es bereits etwas gegeben hätte. Das verneinte der Angeklagte. Dabei war er am 1. April, also acht Wochen vor der Fahrt mit der Aprilia-Maschine, bereits mit einem nicht versicherten Simson-Moped erwischt worden. „Und dazu noch eine Polizeiflucht“, fügte Bormann hinzu. Das bestritt der 30-Jährige: „Ich habe auf dem Hof auf die Beamten gewartet.“ Aufgrund des Vorfalls im April erhielt der Mann im Juni einen Strafbefehl über 15 Tagessätze – an den er sich am Montag bei der Verhandlung nicht prompt erinnern konnte. „Hätten Sie das ehrlich gesagt, hätte ich eine Verfahrenseinstellung angeregt“, merkte der Richter an. Die Staatsanwältin beantragte unter Einbeziehung des Strafbefehls vom Juni schließlich eine Gesamtgeldstrafe von 35 Tagessätzen à 25 Euro. „Es tut mir leid. Es kommt nie wieder vor“, sagte der Gardeleger in seinem letzten Wort vor der Urteilsverkündung. Der Richter folgte dem Antrag der Staatsanwältin und ergänzte noch: „Da fällt mir nicht viel zu ein. Da haben Sie sich gerade selbst ins Fleisch geschnitten.“