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Isenschnibbe Besucherzentrum wird konisch

Die Planung des Besucher- und Dokumentationszentrums an der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe nimmt konkrete Form an.

Von Anke Kohl 09.04.2016, 03:00

Gardelegen l Für den Entwurf eines Architekturbüros aus Berlin entschied sich die Jury, die am Donnerstag in Magdeburg zusammentraf. „Wenn alles nach Plan läuft, dann wird mit den ersten Bauarbeiten noch in diesem Jahr begonnen“, schaut Andreas Froese-Karow, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, voraus. Denn am Donnerstag hat ein Gremium aus 25 Personen in Magdeburg die eingereichten Entwürfe für ein Besucher- und Dokumentationszentrum an der Mahn- und Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe begutachtet und bewertet. Acht Architekturbüros aus ganz Deutschland hatten sich an der Ausschreibung, die europaweit erfolgt war, beteiligt.

Zur Jury gehörten unter anderem Gedenkstättenleiter Andreas Froese-Karow, Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig, Birgit Matthies vom Ordnungsamt der Hansestadt Gardelegen, sowie Fachpreisrichter, die überwiegend die architektonische Sicht einbrachten, und Sachpreisrichter, die die inhaltliche Seite auf ein derartiges Gebäude im Blick haben. „Das sind vor allem Historiker, die mit der Praxis in Gedenkstätten vertraut sind“, erklärt Andreas Froese-Karow. Auch Stephan Dorgerloh, Kultusminister Sachsen-Anhalts und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Mahn-und Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, gehörte zur Jury.

Sämtliche Unterlagen waren am Donnerstag anonymisiert zur Bewertung ausgelegt worden. Entschieden hat sich die Jury für den Entwurf eines Architekturbüros aus Berlin. „Es war eine sehr spannende Sitzung“, erzählt Froese-Karow gestern. „Die unterschiedlichen Entwürfe wurden dabei ausgiebig diskutiert. Am Ende haben wir uns mit großer Mehrheit für einen Entwurf entschieden.“ Letztendlich sei die Entscheidung auch auf einen seiner persönlichen Favoriten in einer Gruppe von Entwürfen gefallen, die er sehr spannend gefunden habe, fügte Andreas Froese-Karow hinzu.

Das geplante Gebäude wird sich linksseitig des jetzigen Eingangsbereiches zur Mahn- und Gedenkstätte befinden und eine konische, sich nach vorn zum ankommenden Besucher hin verjüngende, Form haben. Was sich dem Betrachter von außen nicht gleich zeigt, wird im Inneren des Besucherzentrums einen „Aha-Effekt“ erzeugen, beschreibt Andreas Froese-Karow seine ersten Eindrücke. Ein übergroßes Panoramafenster soll den Blick auf das Areal der Gedenkstätte freigeben. „Es ist schon eine Herausforderung, an so einem Verfahren teilzunehmen“, bekannte Froese-Karow im Gespräch mit der Volksstimme.

So würden die Fachpreisrichter, meist Architekten, besonderen Wert auf die künstlerisch, gestalterische Seite legen. Die Sachpreisrichter hingegen, zu denen auch Froese-Karow gehört, würden vornehmlich die zukünftige praktische Arbeit in so einem Dokumentationszentrum im Fokus haben. Den technischen Bereich und die Wirtschaftlichkeit, wie Baukosten oder Energieversorgung, bewerteten wiederum die Sachverständigen bei der Auswahl eines Bauprojektes, zählte der Leiter der Mahn- und Gedenkstätte auf.