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Abschlusskonzert Götterfunken zum Festspiel-Finale

„Freude, schöner Götterfunken“ - mit Beethovens neunter Sinfonie sollen die Altmark Festspiele ihren krönenden Abschluss finden.

Von Petra Hartmann 07.10.2016, 01:00

Zichtau l Wenn am Sonnabend, 15. Oktober, der berühmte Abschlusschor mit Schillers Ode an die Freude erklingt, wird für die Altmark Festspiele eine erfolgreiche Saison zu Ende gehen. „Wir haben in jeder Hinsicht eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr erreicht“, sagt Gutsgeschäftsführer Dirk Schlüsselburg. Es sei zwar noch zu früh, ein Resümee der Saison zu ziehen, doch hätte es deutlich mehr Besucher gegeben, und auch die Anzahl der Sponsoren sei gestiegen.

Nun also, als Abschluss und Höhepunkt des Hauptprogramms, eine musikalische Seltenheit in der Altmark: „Beethovens neunte Sinfonie ist in der Altmark in den letzten Jahrzehnten nicht aufgeführt worden“, betont Schlüsselburg. Geplant sei die Aufführung als „eine Art Friedenskonzert der heutigen Zeit“.

In der Marienkirche in Salzwedel soll das besondere Konzert seinen würdigen Rahmen finden. „Die Kirche hat eine hervorragende Akustik, und der Saal eine ganz besondere Atmosphäre“, lobt Reinhard Seehafer, der Intendant der Festspiele. Auch der eindrucksvolle Altar – immerhin der größte Schnitzaltar der Altmark – trage einiges dazu bei. „Das ist genau der Ort in der Stadt, an den dieses Werk passt“, sagt Seehafer.

Die INSO Philharmonie wurde 1998 gegründet, um junge hochbegabte Musiker zu fördern. Im Jahr 2011 erhielt die Formation ihren Sitz in der Philharmonie von Lviv und den Status einer Akademie. Die Musiker waren auf ihren Konzerttourneen bereits in China, der Schweiz, Italien, Frankreich, Österreich, Portugal, Spanien und Deutschland.Der 1971 gegründete Dudaryk-Chor ist Träger des Nationalen Taras-Shevchenko‘s-Preis und hat in 45 Jahren über 2500 Konzerte gegeben, sowohl in der Heimat als auch in der New Yorker Carnegie Hall, in Notre Dame de Paris, im Rigaer Dom oder in der Filharmonia Ludova in Warschau.

Auch die Solisten können sich hören lassen. „Herr Seehafer hat ein Gespür dafür, junge Musiker zu finden, die eine Perspektive auf etwas ganz Großartiges haben“, lobt Dirk Schlüsselburg, und der Intendant bestätigt: „Es sind vier junge Leute auf dem Weg nach oben.“

Sopranistin Steffi Lehmann gewann mehrere Stipendien und studierte von 2003 bis 2009 Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. 2008 errang sie beim internationalen Duschek-Wettbewerb der Mozartgesellschaft den ersten Preis, 2009 bekam sie ein Stipendium der Richard-Wagner-Gesellschaft, 2012 den Kurt-Hübner-Preis. Sie sang an der Oper Bremen und am Deutschen Nationaltheater in Weimar.

Die Altstimme singt Marie-Luise Dreßen, eigentlich Mezzosopranistin. Auch sie war Gesangsstudentin der Leipziger Hochschule für Musik und Theater. Sie errang den zweiten Preis bem Bundeswettbewerb Gesang in Berlin, den Humperdinck-Preis in Siegburg und den Prix Gala des Theaterclubs Luzern. 2008 debütierte sie am Theater Vorpommern als Octavian im „Rosenkavalier“, von 2009 bis 2011 gehörte sie dem Ensemble des Theaters Thüringen an. Seit 2011 ist sie Ensemblemitglied des Luzerner Theaters.

Tenor Martin Lattke begann seine Gesangskarriere als Knabensopran des Leipziger Thomanerchors. 1999 war er Mitbegründer des Vokalquintetts Calmus, mit dem er Tourneen durch Europa und in die USA unternahm. Er gewann den ersten Preis beim Robert-Schumann-Chorwettbewerb in Zwickau und bei „Jugend kulturell“ in Hannover sowie erste Preise im finnischen Tampere und in Tolosa in Spanien. Inzwischen gab er Konzerte in über 50 Ländern.

Als Bass ist Szymon Chojnacki aus Poznan in Polen zu hören. Er studierte in seiner Heimatstadt an der Jerzy Kurczewski Nationalen Chorschule Gesang und Klavier, ein Studium an der Musikhochschule in Lübeck schloss sich an. Chojnacki war Solist des Knabenchors „Polnische Nachtigallen“, er gastierte am Lübecker Theater und war Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Stuttgart. Seit 2011 ist er Mitglied des Ensembles am Luzerner Theater.