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Baumschädling Eine Laus ärgert viele Gartenbesitzer

Sie ist winzig und gefräßig, in diesem Jahr offenbar ganz besonders: Die Sitkafichtenlaus sorgt vermehrt für Ärger in Gärten und Vorgärten.

Von Gesine Biermann 29.07.2016, 03:00

Gardelegen l Wenn sie in der Einheitsgemeinde unterwegs ist – und das ist sie beinahe täglich –, fällt Dagmar Bauers Blick automatisch auf Bäume. Schon von Berufs wegen. Und derzeit fallen der zuständigen Stadtverwaltungsmitarbeiterin für den Grünbereich viele Fichten auf, die braune, anstelle von grünen Nadeln haben. Der Grund dafür ist etwa zwei Millimeter groß und hungrig: „Die Sitkafichtenlaus ist immer mehr auch ein Problem von privaten Baumbesitzern“, bestätigt Bauer. Der Schädling befällt fast ausschließlich Fichten – vom Zierbaum im Vorgarten bis hin zur ausgewachsenen Blaufichte hinterm Haus. Dort schädigt sie zunächst die Nadeln der innenliegenden unteren Äste und breitet sich dann nach außen und oben aus. Die neuen Triebe, den sogenannten Maischuss, mag die Fichtenlaus übrigens nicht. Auch das ist ein typisches Zeichen dafür, dass es sich um diesen Schädling handelt. Wer ganz sicher gehen will, kann aber auch nachschauen: Unter der Lupe lässt sich die grüne Laus erkennen, unter anderem an ihren roten Augen (siehe Infokasten).

Doch auch wenn sich das lustig anhört, als Schädling ist sie durchaus erst zu nehmen, denn natürlich gibt sie sich nicht mit einem Baum zufrieden. Ist der eine leergesaugt – genau das macht die Laus mit den Nadeln – sucht sie sich den nächsten. Deshalb sollten Baumbesitzer bei einem Befall umgehend reagieren. Ist der Baum schon braun, ist allerdings meist keine Rettung mehr möglich. „Er sollte dann runtergenommen werden“, sagt Dr. Claus Baum, Leiter des Betreuungsforstamtes Letzlingen. Wichtig sei auch, dass man alle Äste beseitigt. „Sie sollten verbrannt oder vergraben werden!“ Denn auch von am Boden liegenden Ästen können sich die Läuse weiter ausbreiten. Claus Baum empfiehlt, in diesem Fall auch nicht lange mit dem Abholzen zu warten, denn erholen wird sich die befallene Fichte nicht mehr: „Tot ist tot!“

Ungefährlich ist es laut Fachmann allerdings, den Stamm als Brennholz aufzubewahren. „Das kann man unbesorgt trocknen und spalten“, versichert der Experte. In der Rinde halten sich die Läuse nämlich nicht auf. Tipps gibt Claus Baum schließlich auch zur Vorbeugung: Im Frühjahr, noch bevor die Larven schlüpfen (siehe Infokasten), können kleine Bäume nämlich mit handelsüblichen Schädlingsbekämpfungsmitteln besprüht werden. „Mit großen Bäumen geht das aber natürlich nicht.“ Für die hat Dagmar Bauer schließlich einen Tipp: „Eine Behandlung mit Bittersalz kräftigt den Boden und stärkt damit auch die Bäume.“