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Ratsbeschluss Neue Pachten: Sand kostet nichts

Beschlossen sind sie schon, die neuen Pachten. Demnächst werden die ersten Schreiben an die Grundstückspächter rausgehen.

Von Gesine Biermann 06.02.2017, 20:00

Gardelegen l Pauschal 70 Euro jährlich für einen Hektar Land – so viel mussten Pächter bislang für landwirtschaftliche Flächen der Stadt zahlen. Ab diesem Jahr wird es komplizierter. Künftig wird nach Bodenwertzahlen abgerechnet. Hochwertige Böden kosten ab sofort mehr als Flächen mit schlechter Bodenqualität.

Ermittelt wurden die Bodenrichtzahlen in Zusammenarbeit mit der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt. Die Skala reicht von 0, für völlig unfruchtbaren Sandboden, bis zur Bodenwertzahl 100. Solche Erde gibt es allerdings nirgends in der Einheitsgemeinde, versichert Manuela Riewe, Mitarbeiterin für Liegenschaftsrechte. Um die 80 erreichen die besten Flächen im Altmarkkreis. Zudem liegt die Stadt mit einem Hektar-Preis von 5,10 Euro für Ackerland und 3,35 Euro für Grünflächen noch unter den aktuell niedrigsten Pachtpreisen im Altmarkkreis (siehe Infokasten). Pachtland bleibt also bezahlbar.

Ohnehin verpachtet die Stadt keine großen Grundstücke. Zwar stehen unter dem Strich insgesamt 258 Hektar landwirtschaftliche Flächen. Fast immer sind das aber eher kleine Splitterstücke. „Von einer riesengroßen Ackerfläche gehört manchmal nur ein winziges Dreieck der Stadt“, beschreibt Kämmerer Maik Machalz. „Wir sind dann froh, dass solche kleinen Stücke überhaupt genutzt werden.“

Manche liegen nämlich auch brach. „Die kleinste Fläche ist zum Beispiel nur drei Quadratmeter groß“, beziffert Manuela Riewe. Für andere Flächen, so für Wege zwischen Feldern, die verschiedenen Eigentümern gehören, können überhaupt keine Pachten erhoben werden. „Das wäre viel zu kompliziert“, macht Machalz klar. Längst nicht alle Flächen sind also vertraglich gebunden. Wer will schon für ein sumpfiges Stück Land zahlen? Sandboden würde mit der Bodenwertzahl 0 als Faktor schließlich auch nichts kosten

Die Stadt kann längst nicht jeden Hektar vermarkten. Allerdings sei selbstverständlich jede einzelne Fläche aufgelistet, betont Machalz. Stadtrat Thorsten Bombach (fraktionslos) hatte das während der jüngsten Sitzung nämlich infrage gestellt. Das sei falsch. Lediglich die Nutzungsart sei noch nicht für jeden einzelnen Quadratmeter festgestellt, so Machalz. „Die ändert sich aber auch ständig“, ergänzt Manuela Riewe. Sie weiß was sie sagt. Vor ihr liegt nämlich die Liste mit der stolzen Zahl von 867 städtischen Grundstücken.