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Robo-Cup Unter den Besten der Welt

Malte Schmieder (14) aus Engersen ist mit einem tollen vierten Platz von der Robo-Cup-Weltmeisterschaft in China zurückgekehrt.

Von Conny Kaiser 12.08.2015, 01:00

Engersen l Das dürfte seine „Entdeckerin“, Mathe-Fachfrau Karin Pachali, die ihm einst den Besuch einer Spezialschule empfahl, außerordentlich freuen: Malte Schmieder (14) aus Engersen hat gerade sehr erfolgreich an der Robo-Cup-Weltermeisterschaft im chinesischen Hefai teilgenommen und gemeinsam mit Partner Daniel Busse (16) den vierten Platz in der Disziplin „Rescue Maze“ belegt – bei 19 teilnehmenden Teams aus der ganzen Welt. Sie alle mussten innerhalb mehrerer Wettkampftage selbst einen Roboter bauen und so programmieren, dass er in der Lage ist, ein Labyrinth zu durchfahren, dort Wärmeplatten zu erkennen und ein Rettungspaket abzuwerfen.

Malte Schmieder und Daniel Busse, die sich als Team „DaMa“ nennen, haben es wirklich drauf, wie sie bereits sehr erfolgreich im April bei den Robo-Cup-German-Open in Magdeburg bewiesen hatten. Dort hatten sie den zweiten Platz belegt und sich somit für die Weltmeisterschaft in China qualifiziert (Volksstimme berichtete). Beide sind Schüler des Werner-von-Siemens-Gymnasiums in Magdeburg, einer Bildungsstätte mit den Schwerpunkten Mathematik/Naturwissenschaften/Technik. Malte Schmieder besucht diese seit der fünften Klasse. Demnächst kommt er bereits in die achte Klasse. Und er hat den Schritt, nach Magdeburg zu gehen, noch nie bereut. Denn dort wird sein besonderes Talent gefördert. Freiwillig besucht der Teenager spezielle Arbeitsgemeinschaften. Und genau dort hat er sich auch das Knowhow zum Bau und zum Programmieren eines Roboters angeeignet.

Ursprünglich war geplant, dass ein Pädagoge des Gymnasiums das Team „DaMa“ nach Hefei begleitet. Doch das ließ sich nicht realisieren, sodass eine andere erwachsene Person mitreisen musste. Und An-drea Schmieder, die Mutter von Malte, sprang ein, wobei der Förderverein der Schule Unterstützung gewährte. Dennoch war auch ein nicht ganz unerheblicher Anteil an Eigenleistungen zu erbringen.

„Und das Ganze war dann wirklich recht anstrengend“, sagt Andrea Schmieder im Nachgang. Nicht, dass die Jungs Ärger bereitet hätten. Vielmehr waren es die zu beachtenden Benimmregeln, die in China gelten, das dortige Menschengewusel und natürlich die langen Wettkampftage, die nicht nur den Teilnehmern, sondern auch ihren Betreuern einiges abverlangten. Dennoch blieb noch etwas Zeit, Land und Leute besser kennen zu lernen.

So besuchten Malte und seine Mutter zum Beispiel die Chinesische Mauer und die Verbotene Stadt. Fragt man aber den Jungen, was sich ihm am stärksten eingeprägt habe, dann sagt er, dass es neben den Menschenmassen und der daraus resultierenden Lautstärke auch der eklatante Unterschied zwischen Arm und Reich gewesen sei.

Maltes großes Ziel ist es übrigens, auch 2016 wieder erfolgreich an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Dafür müssten er und sein Teampartner dann allerdings nicht so weit reisen. Denn sie findet in Leipzig statt. Und Deutschland, so sagt Andrea Schmieder, wird dort sicher wieder vielfach vertreten sein. Denn es habe eine starke Liga aufzuweisen. Das zeigt auch die Tatsache, dass sich das Gewinnerteam in der Disziplin „Rescue Maze“ in diesem Jahr aus Landsleuten von Malte Schmieder und Daniel Busse zusammengesetzt hat. Letztere können mit ihrer super Platzierung aber ebenfalls viel anfangen, sich zum Beispiel für begehrte Praktikumsplätze empfehlen. Doch in den kommenden Tagen lässt Malte Schmieder die Roboter nun erst einmal Roboter sein. Stattdessen widmet er sich in einem Basketball-Camp seiner anderen Leidenschaft: dem Sport.