1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Investiert wird ohne Kredit

Wasserverband Investiert wird ohne Kredit

Der Wasserverband Gardelegen hat einen ausgeglichenen Vermögensplan 2017 beschlossen. Die Schaltzentrale am Klärwerk soll erneuert werden.

Von Cornelia Ahlfeld 17.12.2016, 02:00

Gardelegen l Es ist quasi das Herzstück des Gardeleger Klärwerkes, die Elektrosteuerungsanlage vom Schaltschrank bis zum Programm, die den Betrieb des Klärwerkes elektronisch steuert. Und diese Anlage ist alt. Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich. Die Steuerung soll nun im laufenden Betrieb umgerüstet werden. Eine der größeren Investitionen des Gardeleger Wasserverbandes im nächsten Jahr. 460 000 Euro umfassen die geschätzten Kosten.

Das Vorhaben ist Bestandteil des Wirtschaftsplanes für 2017, den die Verbandsversammlung des Gardeleger Wasserverbandes am Donnerstagabend einstimmig beschlossen hat.

Im Erfolgsplan des Wirtschaftsplanes sind die Erträge mit 7,59 Millionen Euro angegeben. Die Aufwendungen schlagen mit 7,27 Millionen Euro zu Buche. Der Vermögensplan umfasst in den Einnahmen und Ausgaben 4,26 Millionen Euro. Kredite für Investitionen werden nicht aufgenommen. Der Verband wird mit eigenen Mitteln Projekte finanzieren.

Die Gebühren für Wasser und Abwasser und die Grundgebühren bleiben unverändert. Der Kubikmeter Abwasser kostet 2,43 Euro, Trinkwasser 1,15 Euro. Die Grundgebühr richtet sich nach der Zählergröße. Für durchschnittliche Privathaushalte liegt die bei jeweils 48 Euro für Schmutzwasser und Trinkwasser. Der Verband kalkuliert die Gebühren für jeweils drei Jahre. Der Geltungszeitraum endet 2018. Danach wird neu kalkuliert.

Der technische Leiter des Wasserverbandes, Frank Hellmann, erläuterte die einzelnen Vorhaben. So soll für die Erneuerung der Schmutz- und Trinkwasserleitung im letzten, noch nicht sanierten Teilstück der Rudolf-Breitscheid-Straße ein zweiter Anlauf unternommen werden – im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes mit der Stadt Gardelegen. Geplant war das schon für dieses Jahr. Allerdings war das Vorhaben an der Ausschreibung gescheitert. Die Stadt hatte 310 000 Euro für den Ausbau angesetzt. Die Submission hatte jedoch 50 000 Euro mehr ergeben. Das Projekt wurde verschoben.

„Die Stadt will das Projekt erneut ausschreiben“, informierte Hellmann. Der Verband werde sich dann mit den Rohrleitungen beteiligen. Insgesamt sind dafür 160 000 Euro eingeplant.

Im Wirtschaftsplan sind zudem die Übernahme der Trink- und Schmutzwasserleitungen in den neuen Wohngebieten im Alten Dorf in Jävenitz, am Dammkrug in Mieste und an der Wannefelder Straße in Letzlingen berücksichtigt.

Die Umrüstung der Schaltelektronik im Gardeleger Klärwerk soll im Juni beginnen und Ende des Jahres abgeschlossen sein, so Hellmann. 2018 seien noch Restleistungen erforderlich. Konkret geht es um das Aufschalten der Leitsysteme der Kläranlagen in Mieste und Kakerbeck auf das neue Leitsystem der Gardeleger Kläranlage für etwa 60 000 Euro.

Für die Erneuerung von Trink- und Abwasserleitungen sind im Vermögensplan 500 000 Euro eingestellt. Geld, das unter anderem für unvorhersehbare Maßnahmen verwendet werden soll, beispielsweise nach Havarien, oder für Gemeinschaftsmaßnahmen, die zwar als Projekte geplant sind, aber terminlich noch nicht unterlegt werden können, weil Fördergeld beantragt wurde, erläuterte Hellmann.