1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Jerichow übt mit Schlauchdeich

Hochwasser Jerichow übt mit Schlauchdeich

In Jerichow gab es am Mittwoch eine Hochwasserschutz-Übung. Es ging um den Aufbau des „Schlauchdeichs“.

Von Sigrun Tausche 07.07.2016, 09:00

Jerichow l Nach dem Versagen beim Hochwasser 2013 waren die Schutzanlagen für die Stadt Jerichow neu konzipiert und vergangenen Herbst übergeben worden. Dazu gehört erneut auch ein Teil „Schlauchdeiche“. An der ursprünglich dafür vorgesehenen Stelle hinterm Trafo Karl-Liebknecht-Straße hatten sich die Schläuche nicht bewährt. Das Wasser stand hier zu hoch, der Untergrund war zu uneben. Hier bietet nun teilweise eine feste Spundwand Schutz, teilweise wurde die mobile Spundwand verlängert.

Schlauchdeiche werden aber künftig weiterhin zum Einsatz kommen. In der „Kurzen Straße“ und der „Mühlenstraße“ hatten sie sich 2013 durchaus bewährt. Nun wurden auch im Bereich der Alten Elbe zwischen dem ehemaligen Nabu-Zentrum und der Zufahrt von der B 107 her die Voraussetzungen dafür geschaffen. Betonierte Mauern sichern einen festen Anschluss an die Bodenerhöhungen zu beiden Seiten, und der Boden dazwischen ist eingeebnet, soweit es nicht ohnehin die Asphaltstraße ist.

Am Mittwoch hatte Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig nun eine Übung angesetzt, damit die Gemeindearbeiter im Ernstfall wissen, was zu tun ist. Sie werden teilweise Aufgaben der Wasserwehr übernehmen, darüber hinaus werden die Feuerwehren zum Einsatz kommen. „Hier haben wir Vorlauf, wenn das Wasser kommt, und können alles in Ruhe aufbauen“, begründete Braunschweig den Einsatz der Gemeindearbeiter. Er selbst gehört auch dazu, er ist vor allem für Jerichow zuständig.

Begonnen wurde in der Kurzen Straße, danach ging‘s zur Alten Elbe. In der Kurzen Straße wurden zwei parallele Schläuche von 20 Metern Länge verwendet, an der Alten Elbe sind 50 Meter abzusichern, wofür vier Schläuche zu je 25 Metern verwendet werden, ebenfalls je zwei parallel.

Gefüllt wurden die Schläuche bei dieser Übung nur mit Luft, weil das Trocknen im Anschluss sehr aufwändig wäre. „Auch im Ernstfall werden die Schläuche erst mit Luft gefüllt und dann richtig ausgerichtet, bevor Wasser hinein kommt“, erklärte Ralf Braunschweig. Denn würde man sie gleich mit Wasser füllen, könnte sie wegen des enormen Gewichts niemand mehr bewegen.