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Zirkus Manege frei für kleine Stars

Die Grundschüler der Altenplathower Diesterwegschule werden derzeit zu Zirkusartisten und treten im Zelt auf.

Von Simone Pötschke 22.03.2017, 00:01

Genthin l Ein großes, buntes Zirkuszelt hat auf dem Sportplatz sein Domizil aufgeschlagen und allein sein Name „Smiley-Zirkus“ wirkt schon von Weitem, selbst im grauen Nieselregen einladend. Hier, im Projektzirkus für Kinder, hat sich die gute Laune breitgemacht. Die gesamte Vorstellung des Zirkus, sie erstreckt sich immerhin über zwei Stunden, wird heute von Kindern bestritten. In den Mittagsstunden ist die Generalprobe zum Teil schon mit Kostümen angesagt, abends um 17 Uhr klopfen bei der Gala-Vorstellung die Herzen der kleinen Akteure garantiert höher.

Dann werden die kleinen Zirkushelden auch geschminkt daherkommen. Für ihren großen Auftritt wurde in den vergangenen Tagen unter der Leitung von Simona Woitschak und ihrer Tochter Charlette aus Mecklenburg/Vorpommern kräftig geübt. Die Woitschaks bringen jede Menge Erfahrungen für ein solches Projekt mit. Unter ihrer Leitung wird zielstrebig und diszipliniert gearbeitet. Ein Programmpunkt nach dem anderen wird nach einem strengen Zeitregime geübt. Laut und bestimmend ertönen die Kommandos der beiden Zirkusfrauen, denen sich keiner der sonst so lebhaften Grundschüler widersetzt.

Und wenn Simona Woitschak und Tochter Charlette die kleinen Artisten loben, sparen auch ihre Klassenkameraden, die derweil auf den Besucherrängen sitzen, nicht mit Beifall. Im Smiley-Zirkus wird jongliert, Trapezkünstler haben sich angesagt, Artisten treten auf, Seiltänzer gehören zum Programm und auch Musikclowns sind dabei - wie in einem richtigen Zirkus.

Jeder der Mitwirkenden entwickelt ein ungeahntes Potenzial, dafür wird Sorge getragen. „Es lagen Listen aus, da konnten wir uns einschreiben, wo wir mitmachen wollten“, berichten beispielsweise Tim Dreweck und Maximilian Gröger, die sich für einen Auftritt als Musikclown entschieden haben. „Das macht uns richtig Spaß“, sind sich die Beiden einig. Und auch Stella Meyer und Katharina Heling, die ebenfalls als Musikclowns in der Manege zu erleben sein werden, pflichten den beiden Jungen bei. „Es ist spannend, dabei zu sein“, so ihr Urteil.

Mit Simona Woitschak steht dem Projekt eine erfahrene Zirkusfachfrau zur Seite, die erstmals mit drei Jahren in der Manege stand. Es gebe bei vielen Menschen den Wunsch, einmal im Zirkus aufzutreten, weiß sie. Diese Menschen wollen das Gefühl kennenlernen, wie es ist, ins Rampenlicht zu schreiten. Daraus habe ihr Team ein spezielles Zirkus-Konzept für Kinder entwickelt.

Warum es mittlerweile unter den Grundschulen sehr gefragt ist, erklärt Simona Woitschak schlicht und ergreifend so: Mit den Kunststücken, die sie und ihre Tochter mit den kleinen Zirkusakteuren einstudiert, lernen die Kinder, ohne dass sie etwas merkten. Beispielsweise das Koordinationsvermögen und den Gleichgewichtssinn zu schulen. „Das Projekt ist somit sehr nachhaltig und gibt den Kindern auch etwas“. Und Spaß hätten sie auch noch daran. Leider werde es in der Altenplathower Grundschule bei der einen Gala-Veranstaltung bleiben. Eine zweite Vorstellung gibt es wegen zahlreicher Krankheitsfälle nicht.