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Karneval Ortsjubiläum als Saisonmotto

In Hessen hat der Karneval begonnen. Während der Auftaktveranstaltung herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung.

Von Uwe Meyer 13.01.2016, 00:01

Hessen l „Das Programm ist bunt wie immer und wie es die 1050-jährige Geschichte ebenfalls gewesen ist“, kündigte Karnevalspräsident Olaf Bartels an. Als Ortsbürgermeister Klaus Bogoslaw die Rathausschlüssel an die Narren überreichte, betonte er: „Vom 10. bis 19. Juni feiern wir das Jubiläum. Der HCC gehört selbstverständlich dazu. Ich freue mich, dass viele junge Leute dabei sind und mitmachen.“

Einigen Aktiven des Carnevalsclubs war etwas Aufregung anzumerken, die sich aber bald legte. „Unsere Vorbereitungen reichten bis in die heutige Mittagszeit hinein. Vor der ersten Veranstaltung haben wir etwas Lampenfieber“, gab der rührige Karnevalschef vor der Gästeschar zu. Zwei 15-jährige Tänzerinnen der Prinzengarde, Jana Schindler und Inga Wloch, bestätigen das: „O ja, wir sind beide aufgeregt.“ Mit einem Lächeln ergänzten sie: „Aber es macht sehr viel Spaß und Freude.“

Freude und Spaß hatten von Anfang an die zahlreichen Besucher. Nach dem Einzug des Prinzenpaares Josephine Nolte und Chris Wagner, des nimmermüden Elferrates, der schmucken Prinzengarde, des umsichtigen Pagen Kathrin Obst und des spitzbübisch lächelnden Kanoniers Michael Hecker sowie dem flotten Marsch der Prinzengarde wurde sogleich laut gejubelt.

Petra Körtge gefiel mit ihrem Karnevalsschlager nach der Musik „1000 Träume weit“, der, auf das aktuelle Motto bezogen, auch ein wenig zum Nachdenken anregte: „Schaut in unser Herz hinein, die Zeit vergeht so schnell.“ Ursprünglich sollte auch Vivien Obst singen, die sich auf die Veranstaltung riesig freute, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte.

In der Bütt eröffnete der „Hausmeister“ Dominik Hildebrandt den Reigen der drei humorvollen Reden. Ganz allgemein nahm er Beamte aufs Korn: „Beamte müssen eine Brille tragen, damit sie sich beim Einschlafen nicht ihren Kuli ins Auge stechen.“

Wieder auf einem Klapprad und in nostalgischer Berufskleidung mit DDR-Fahne kam der „ABV“ Sascha Kortegast in den Saal. Heute wissen – auch dank ihm – selbst die Besucher aus dem benachbarten Niedersachsen und die jugendlichen Karnevalsgäste, was ein Abschnittsbevollmächtigter gewesen ist. Dieser närrische ABV wusste, weshalb zu „Grenzzeiten DDR- und Westbürger zusammen keinen Alkohol trinken durften. Weil sie die gleiche Fahne gehabt hätten“.

Als dritter Redner ging Vizepräsident und „Nörgelfranz“ Michael Körtge in die Bütt, brachte die Gäste nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. So wandte er sich an die im Publikum sitzende Osterwiecker Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ: „Die Königin bei uns hat in ihrem Reich eine Feuerwehr – glaubt sie, dabei sind das lauter kleine Wehren. Und jeder Hauptmann will seinen Beutel Taler.“

Gut in den Programmablauf eingebaut wurden die Gesangsdarbietungen des HCC-Terzetts mit Petra Körtge, Torsten Berger und Susanne Ladde, das Stimmungslieder und Hessener Schlager zu Gehör brachte. Das Publikum klatschte und sang laut mit.

Wie in den Vorjahren, so sind auch jetzt unter dem Jubiläumsmotto die Tanzdarbietungen schön anzusehen. Einige sind in dieser Saison besonders spritzig. Die Prinzengarde gefiel mit ihrem Marsch und „Cheerleadertanz“, die Jugendgarde mit „Geiersturzflug“ und dem sehr schnellen „Footloose“.Die HCC-Tanzgruppe riss mit ihrem Schottentanz und etwas später mit „A Chorus Line“, mit Hüten und unterschiedlichen Kostümen, ebenfalls (fast) alle Besucher von den Sitzplätzen. Immer wieder achteten die begeisterten Tänzerinnen auf ihre positive Ausstrahlung und einen Gleichklang in den Bewegungen. Sie wollten es in diesem Jahr besonders toll machen.

Der Nachwuchs-Karnevalist Andreas Schramm moderierte gekonnt die Playbackshow mit über 20 Teilnehmern. Sie stand unter der Leitung von Tobias Dankemeier. Bei einigen Titeln sangen die Zuschauer lautstark mit. Die Männer vom „Damenballett“ rundeten den vierstündigen Abend vor dem Finale mit mehreren Zugaben ab.