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Explosion Sprengstoffanschlag mit Rohrbombe

Nach der Explosion einer Waschmaschine in Thale hat sich das Landeskriminalamt in die Ermittlungen eingeschaltet. Die Täter sind flüchtig.

Von Dennis Lotzmann 14.06.2017, 08:01

Thale/Magdeburg l War es nur ein Dummer-Jungen-Streich, der aus dem Ruder gelaufen ist, oder muss von einer Tat mit kriminellem Hintergrund ausgegangen werden? Diese Frage stellt sich für die Ermittler nach einem schweren Sprengstoffanschlag in der Nacht zum Montag in Thale. Unbekannte haben dort gegen 22 Uhr mithilfe einer Rohrbombe eine Waschmaschine gesprengt. Nicht zuletzt die Wucht der Detonation, bei der die Trümmer auf einer Fläche von rund 40 Quadratmetern verteilt worden sind, lässt Fragen und Parallelen hinsichtlich eines kriminellen Hintergrunds zumindest aufkommen.

Die Tat ereignete sich nach Angaben eines Polizeisprechers am Montag im Bereich einer Freifläche Am Kirchberg in Thale. Nach einem heftigen Knall informierten offenbar Anwohner die Polizei. Nachdem die Polizeibeamten vor Ort die gesprengte Waschmaschine entdeckt hatten, zogen sie die Experten für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV) des Landeskriminalamtes (LKA) hinzu.

Im LKA, so Sprecher Andreas von Koß, würden die Trümmerteile nun untersucht. Ein Schwerpunkt sei dabei die Frage, ob Sprengstoff, den üblicherweise Kriminelle nutzen, zum Einsatz kam oder lediglich massive Böller Basis der Rohrbombe waren.

In jedem Fall, so der Chef der Staatsanwaltschaft in Halberstadt, Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck, liege mit der Tat ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vor. Dafür drohten bis zu drei Jahre Freiheitsentzug oder eine Geldstrafe. Würden Leben, Gesundheit oder Eigentum Dritter geschädigt oder zerstört, müsse von der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion ausgegangen werden. Für dieses Verbrechen liege die Mindestfreiheitsstrafe bei einem Jahr Haft, so Roggenbuck.

Hinweise zu den Tätern bitte unter Telefon (0 39 41) 67 41 93 an die Polizei.