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Finanzen Sanierungsstau an Straßen

Noch ist unklar, wie viel Geld die Stadt Osterwieck in diesem Jahr für Straßenreparaturen ausgeben kann.

Von Mario Heinicke 15.03.2017, 12:00

Stadt Osterwieck l Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen der westliche, etwa 650 Meter lange Zubringer von Dardesheim zur Bundesstraße 79 sowie in Veltheim die Parkstraße. „Der Bedarf ist wesentlich größer“, unterstrich Fachbereichsleiter Detlef Schönfeld im Bauausschuss des Stadtrates.

Von Bedeutung dabei ist, dass Reparaturen keine Ausbauvorhaben sind. Was zum einen bedeutet, dass die Anlieger keine Baukosten mittragen müssen und zum anderen, dass diese Vorhaben nicht als Investitionen gelten. Gerade zur Parkstraße in Veltheim stellte Schönfeld fest, dass dort ein großer Teil grundhafter Ausbau notwendig wäre. Weil eine Reparatur die Probleme nicht mehr beseitigen könnte.

Über das Dardesheimer Vorhaben hatte der Bauausschuss schon im Januar beraten. Im Ergebnis hat Planer Bernd Damer nun gewünschte Änderungen eingearbeitet. Dabei geht es im Kern darum, die Straße bis in die Stadt hinein zum Thieweg zu reparieren, also etwa 100 Meter länger als vormals geplant. Für die rund 650 Meter Straße wäre damit ein Aufwand von rund 220 000 Euro notwendig.

Die Stadtverwaltung brachte aber noch eine weitere Variante ins Spiel, nämlich nur unmittelbar die Schadstellen zu reparieren, also ohne durchgezogene neue Fahrbahnoberfläche. Dies würde nur 85 000 Euro kosten.

„Aufgrund der Haushaltslage würde ich das favorisieren. Das wäre keine Schönheitsvariante“, sagte Schönfeld, „aber dem Verkehrsfluss wäre damit genüge getan.“

Dafür, so seine Vorstellungen, könnten zwei weitere Vorhaben in den Plan aufgenommen werden: Teilstücke des Berßeler Brockenblicks und der Hessener Teichstraße. Probleme gebe es auch mit Brückenbauwerken. An erster Stelle nannte Schönfeld eine Aue-Brücke im Deersheimer Wald, die zugleich Zufahrt zum Bio-Geflügelhof ist.

Momentan stehen insgesamt 545 000 Euro für Straßenreparaturen im Entwurf des Stadtetats.

Die Abgeordneten nahmen Schönfelds Vorschlag mit unterschiedlicher Begeisterung auf. Jürgen Seubert (WG Berßel) würde sich als Berßeler Ortsbürgermeister natürlich darüber freuen, wenn weitere Abschnitte der porösen Betonstraßen im Wohngebiet Brockenblick repariert werden könnten. Uwe Reuer (CDU) bezeichnete die abgespeckte Dardesheimer Variante als „Flickschusterei“ und kündigte sein Nein an. „Wenn wir etwas machen, dann richtig, um danach Ruhe zu haben“, sagte er.

„Wie lange hält die Lösung?“, war die Grundsatzfrage für Ausschussvorsitzenden Hartmut Janitzky (CDU). „Zehn Jahre muss sie halten“, antwortete Planer Bernd Damer. „Wenn wieder Risse auftreten, muss aber sofort gehandelt werden.“

„Ich warne davor, viel zu machen, aber nur halb“, sagte Janitzky und beschrieb sich „als nicht so glücklich“, dass die Stadtverwaltung entgegen Absprachen auf der vorigen Sitzung diese weitere Variante vorgelegt habe.

Wie es nun mit den Straßenreparaturen weitergeht, welche Vorhaben dieses Jahr angegangen werden, soll im Bauausschuss Ende April und im Stadtrat Mitte Mai festgelegt werden.