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Tasse Kaffee  Langensteinerin liebt Brennpunkte

Ursula Deike ist in Langenstein als Hansdampf in vielen Gassen unterwegs. Jetzt freut sich die Einwohnerin auf einen besonderen Tag.

Von Dieter Kunze 15.07.2016, 23:01

Langenstein l Das erste Juli-Wochenende hat die aktiven Helfer des Langensteiner Schützenfestes sichtlich geschafft. An vielen Brennpunkten war Ursula Deike, im Ort nur Uschi genannt, mit dabei. Seit 24 Jahren ist sie Vorstandsmitglied im Verein. Bei vielen anderen Aktivitäten im Halberstädter Ortsteil ist sie ebenfalls anzutreffen – Gelegenheit, beim Kaffee mal näher über die vielen Ehrenämter zu plaudern.

In Kürze erwartet „Uschi“ persönlich einigen Besuch, denn am 22. Juli wird sie 65 Jahre alt. Da dürfen gute Freunde nicht fehlen. „In Langenstein hilft man sich ja das ganze Jahr“, kann die frühere Krippenerzieherin berichten. Sie stammt aus Magdeburg und lernte in Langenstein ihren zweiten Ehemann Adolf kennen – „der ist nicht mit Gold aufzuwiegen.“ Der Ur-Langensteiner ist ebenfalls in seinem Heimatort engagiert, vor allem bei den Blasmusikanten und beim Spielmannszug.

Wegen der Betreuung ihrer zwei Kinder wechselte Ursula Deike damals beruflich ins Versicherungsfach und blieb bis 1994 bei der einstigen Staatlichen Versicherung. Danach wurde es in Sachen Arbeitsplatz schwierig. Es blieb Zeit für Computerkurse und es gab einige Angebote der Arbeitsagentur. Das wiederum schaffte Möglichkeiten, sich daheim gesellschaftlich stärker einzubringen.

Allein zwölf Jahre war sie für die CDU Mitglied im Langensteiner Gemeinderat. Schwerpunkt bleibt seit 27 Jahren die Arbeit im Schützenverein, davon 20 als Schriftführer im Vorstand. „Diesmal hatten wir bei unserem Fest mit der Zahl der Teilnehmer nicht viel Glück“, musste Ursula Deicke feststellen. Das bedeutet jetzt für den Vorstand, eventuell mit anderen Vereinen im Ort nach neuen Ideen zu suchen – „vor allem für unser 200-jähriges Vereinsjubiläum 2017“.

Beim Schießtraining ist die Langensteinerin regelmäßig dabei, wurde zweimal sogar Schützenkönigin. An manchem Sonntagvormittag gibt es bei Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten noch gemütliches Beisammensein.

Außerdem organisiert der Verein das Hubertusschießen, lädt zu Pokalwettkämpfen, zum Oster- und Weihnachtsschießen sowie zum Dank für die Sponsoren ein. Dann ist Uschi Deike meist ganz vorn dabei und organisiert die gastronomische Betreuung. Saubermachen gehört ebenfalls dazu.

Viele Jahre war sie auch in der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Jetzt kann man die Seniorin oft als Helferin bei den Festen des Merino-Vereins antreffen. Und auch im Förderverein des Sommerbades engagiert sie sich und besetzt einige Schichten an der Kasse.

Schließlich gibt es auf dem eigenen Grundstück auch so einiges zu tun. Zudem wollen die Eltern in Magdeburg betreut werden. Auch acht Enkel und ein Urenkel möchten bedacht sein. Zum jetzigen Eintritt ins offizielle Rentenalter hat sich Ursula Deike wieder vorgenommen, künftig etwas kürzer zu treten. Schließlich wird ihr Ehemann bald 80 Jahre.

„Es ist aber überall schwierig, Nachwuchs zu finden“, hat sie schon konstatieren müssen. Anfang 2017 gibt es im Schützenverein Vorstandswahlen. Dann hofft sie, wenigstens offiziell eine Aufgabe abgenommen zu bekommen. Das bedeutet für die Langensteinerin jedoch längst noch nicht, in den Ruhestand zu gehen.