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Bauernverband Bessere Rahmenbedingungen gefordert

Die Mitglieder des Bauerverbandes Börde zogen am Verbandstag eine nüchterne Bilanz über ein schwieriges Jahr.

Von Constanze Arendt-Nowak 26.02.2016, 00:01

Landkreis Börde / Niederndodeleben l „2015 war kein ganz normales Jahr, viele Probleme und negative Einflüsse kamen zusammen“, fasste Urban Jülich als Präsident des Bauernverbandes Börde in seiner Bilanz das vergangene Jahr zusammen. Als Faktoren nannte er unter anderem das Ende der Milchquote und die lange Frühjahrs- trockenheit. Dennoch war die Ernte noch recht gut.

Allerdings, so Jülich, haben sich die Unternehmens- ergebnisse drastisch verschlechtert, denn die Preise sind in vielen Bereichen im Keller. Der Druck des Lebensmittel- handels, die ausufernde Bürokratie, immer größere Anforderungen bei der Tierhaltung, die Düngeverordnung, der Wolfschutz, der Naturschutz und der Hochwasserschutz bestimmen den täglichen Kampf der Landwirte – so auch in der Börde. Vom Hochwasserschutz war es für den Präsidenten des Verbandes nur ein kleiner Schritt zu den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die den Landwirten zum Teil auch wertvollen Boden nehmen.

Lösungen dafür möchte vor allem die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt finden, die im Bauernverband Börde ihren Ursprung hat und auf dem Landesbauerntag in Staßfurt in der kommenden Woche ihre Gründungsurkunde erhalten soll. Ziel ist es, die Naturschutzmaßnahmen so umzusetzen, dass die Ackerfläche geschont wird und der tägliche Flächenverlust eingedämmt wird.

„Unsere Produktion haben wir im Griff, aber für die Grundlagen für unsere Produktion müssen wir kämpfen“, so Urban Jülich, der nicht zuletzt auch die Nachwuchsförderung ansprach. Um die Landwirtschaft populärer zu machen braucht es auch Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit. Mit Stolz konnten er und auch der Geschäftsführer des Bauernverbandes Börde, Wolfgang Köhler, von zahlreichen erfolgreichen Aktionen dieser Art im vergangenen Jahr berichten. So gab es unter anderem den Tag der Milch und den Tag des Brotes in Wanzleben, die Präsentation auf der Grünen Woche in Berlin oder auch das Leistungshüten in Heinrichsberg. Auch bei vier Berufsorientierungsmessen war der Bauernverband präsent und die Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer“ kommt gut an. Die „Bördeschatzkiste“ war 2015 erneut ein Renner.

Derzeit hat der Bauernverband Börde 264 Mitglieder, die 81 274 Hektar Fläche bewirtschaften und 80 Prozent des Tierbestandes in der Verbandsregion haben. Die Mitglieder sind in verschiedenen Gremien und Verbänden aktiv, sie pflegen auch den Kontakt zu den Kommunen und unterstützen die Landseniorenverbände. „Dadurch können wir regionale Probleme bündeln“ erklärte Wolfgang Köhler.