Messe am Haldensleber Gymnasium

Haldensleben l Luca Radke, 14 Jahre jung, ist ein guter Schüler. Was er mal werden will? „Weiß ich noch nicht so genau.“ So wie Luca ging es am Wochenende vielen jungen Schülerinnen und Schülern. Deshalb besuchten sie die Berufsorientierungsmeese im Haldensleber Förster-Gymnasium, um sich einen ersten Eindruck vom Leben „danach“ – also nach der Schule – zu machen.

Und das kann schneller kommen, als manchem lieb ist. Das weiß auch Jürgen Staar, der die „allseits beliebten“ Fächer Mathematik, Physik und Wirtschaft unterrichtet. „Wir bemühen uns nach Kräften, unsere Schüler zu Selbständigkeit zu erziehen, was aber in Zeiten von Smartphones und Facebook nicht immer einfach ist“, sagt Staar.

Auch deshalb war der Tag für die jungen Erwachsenen so wichtig. Viele Firmen aus der Region – darunter selbstverständlich auch die Volksstimme – stellten sich und ihren Beruf vor.

Da wäre zum Beispiel Florian Lau, der sehr stolz auf seine Landschaftsbaufirma ist. „Wir bieten den Jungen und Mädchen, die sich für uns entscheiden, einen sehr abwechslungsreichen Job draußen in der Natur an, der auch Aufstiegsperspektiven bis hin zum Landschaftsarchitekten umfasst.“ Florian Laus Aufgabe in dem Unternehmen ist es, sich um die insgesamt 29 Auszubildenden zu kümmern. Einer davon kommt im übrigen aus Somalia – also tut das Unternehmen auch in dieser Hinsicht einiges für die Region. „Jeder neue Auszubildende ist eine neue Herausforderung. Passt er ins Team, engagiert er/sie sich und ist das wirklich das, was er nach der Schule machen möchte.“ Lau weiß, wovon er spricht – er hat selbst fünf Kinder.

Auch die Börde-Kreissparkasse war vor Ort, um für sich zu werben. Thomas Paschold hat hier im Förster-Gymnasium gute Erfahrungen mit den Schülern gemacht und konnte auch prompt einen Ehemaligen begrüßen, der eine dreijährige Ausbildung zum Bankkaufmann machte: Pascal Knorre. „Die Orientierung hier hat mir schon sehr geholfen, mein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Die Ausbildung bei der Sparkasse war super. Aber mein Weg ist noch nicht zu Ende: Jetzt studiere ich an der Magdeburger Uni Betriebswirtschaft.“

Vor Ort war auch die Bundeswehr mit einem großen Info-Wagen. Oberfeldwebel Patrick Heuer musste an diesem Tag viele Fragen beantworten – und einige Missverständnisse ausräumen. „Bundeswehr ist nicht nur der militärische Aspekt. Bei uns können die Jungen und Mädchen auch in vielen zivilen Berufen einsteigen und Karriere machen.“

An diesem Stand hielt sich auch Luca länger auf – sehr zur Freude seiner Eltern Sandra und Mario Radke. „Wir möchten, dass unser Junge glücklich ist mit dem Beruf, den er sich auswählt und den er auch realistischerweise mit seinen Noten auch erreichen kann.“ Beide sind sich in einem Punkt sicher: Hier und heute werden die Weichen für morgen, für die Zukunft der Kinder gestellt.

Dafür ist hier, bei der Messe, viel getan worden – und zwar nicht nur von den Lehrern, sondern vor allem auch von den Schülern. Selten war eine solche Berufsorientierungsmesse so informativ und gut organisiert wie hier am Förster-Gymnasium.