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Familienfeier Grauinger finden zu ihren Wurzeln zurück

Das vorweihnachtliche Frühstück gleicht in Grauingen einer großen Familienfeier. Vier Generationen haben gemeinsam gefeiert.

Von Anett Roisch 10.12.2016, 00:01

Grauingen l Ob es nun sich verplappernde Eltern sind, neunmalkluge Kinder aus der Kita oder die Radiowerbung: Irgendwann hört jedes Kind sie mal, die schmerzlichen Worte, dass es den Weihnachtsmann angeblich gar nicht gebe. Es scheint ja auch ziemlich unrealistisch, dass ein einziger Rotkittel so viele Kinder beglückt.

Dass es den Bärtigen wirklich gibt, erlebten die Familien beim Weihnachtsfrühstück. In seinem Logistikmanagement hat er viele Mitarbeiter. Dazu gehören auch Bewohner von Grauingen, die in diesem Jahr erstmals im Vorfeld ein gemeinsames Weihnachtsgesteckebinden veranstalteten. Und weil wohl jeder gern bei dem wichtigsten Mann der Adventszeit arbeitet, wurde diese Veranstaltung sehr gut angenommen.

Glühwein und Grillwürstchen als Gage gab es auch ein paar Tage später, als der Weihnachtsbaum für die Dorfgemeinschaft vor der Gaststätte in der Mitte des Ortes aufgestellt wurde. „Mit der Unterstützung der Brandschützer der Feuerwehr und Mitarbeiter der Agrar-Gesellschaft Grauingen war es ein sehr gelungener Abend“, blickte Mandy Waeke, Ortsteilbeauftragte in Grauingen, zurück. Von der Familie Waeke stammte die zur Verfügung gestellte Feuerschale, an der sich alle Mitwirkenden bei dem eisigen Wetter wärmen konnten.

Eine von den Grauingern und ehemaligen Bewohnern des kleinen Ortes liebgewonnene Tradition ist das Weihnachtsfrühstück im gemeindeeigenen Saal. Die Tradition gibt es schon seit fast 50 Jahren. „Jetzt bringen die Kinder von damals schon wieder ihre Kinder mit. Das Schöne ist, dass hier in Grauingen der Zusammenhalt und die Geselligkeit gepflegt und gelebt werden. Auch wenn einige Kinder von damals nicht mehr in Grauingen wohnen, finden sie zu diesem Anlass wieder zu ihren Wurzeln zurück“, weiß Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake, der in Grauingen zuhause ist.

Fast das ganze Dorf war versammelt. Viele Familienmitglieder und Freunde reisten aus der Ferne an, um das Gemeinschaftsgefühl mitzuerleben. Mit Blasmusik kam Festtagsstimmung auf. Zum zweiten Mal präsentierten die Kinder der Musikschule unter der Leitung von Kerstin Warnecke ihr Können. Die Mädchen und Jungen haben die Festtagsgesellschaft mit weihnachtlichen Liedern unterhalten. Pünktlich um zwölf Uhr mittags kam der Weihnachtsmann.

Es gab so manchen ängstlichen Blick, aber der Weißbärtige schaute allen Kindern so lieb in die Augen, da war die Angst schnell verflogen. Wer ein Gedicht aufsagen konnte, bekam vom Rotkittel einen bunten Beutel voller Süßigkeiten und Früchte. Nichts Süßes, aber dafür ein leckeres Frühstück nach Hausmacherart ließen sich die Erwachsenen schmecken. Die Nikoläuse bliesen in ihre Instrumente und sorgten mit volkstümlichen Weisen für einen besonderen Ohrenschmaus. „Ich komme am Heiligabend noch mal“, versprach der Rauschebart. Das Mittagsschläfchen fiel bei den meisten kleinen Gästen zur Feier des Tages einfach aus. Und auch die großen Gäste waren noch nicht müde. Dunkel war es schon, als die letzten Frühstücksgäste nach Hause gingen.