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Kulturfabrik Sakralbauten in schwarz-weiß

Die Haldensleber Kulturfabrik stellt ab dem 13. Februar Fotografien von Kirchen entlang der Straße der Romanik aus.

Von Caspar Winkelmann 09.02.2017, 23:01

Haldensleben l Von sakralen Bauwerken geht oft eine erhabene, fast schon mystische Stimmung aus. „Genau diesen besonderen Charakter von Kirchen entlang der Straße der Romanik wollte ich in meinen Fotografien einfangen“, erklärt der Stendaler Fotograf Thomas Kuno, dessen Werke ab Montag, 13. Februar, in der Kulturfabrik zu bewundern sind.

Mit insgesamt 22 Fotografien dokumentiert Kuno Kirchenhäuser in Sachsen-Anhalt. Denn schließlich verläuft die Straße der Romanik, die 2013 ihr 20-jähriges Bestehen feierte, durch insgesamt 65 Städte und Dörfer im gesamten Bundesland. „Der lokale Bezug meiner Fotografien fasziniert mich“, sagt Kuno. Seine Fotografien zeigen sowohl kleine Kirchen wie die St. Stephanuskapelle in Bebertal als auch imposante Sakralbauten wie das Benediktinerkloster St. Laurentius in Hillersleben oder den St. Marien Dom in Havelberg. Alle Kirchenhäuser stammen aus der Zeit zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert und werden der romanischen Architektur zugeordnet.

Fotografiert hat Kuno zwar in Farbe, nachträglich wurden die Bilder von ihm jedoch mithilfe eines Bearbeitungsprogramms am Computer in schwarz-weiß umgewandelt. „Das sogenannte kontrastverstärkte Schwarz-Weiß ermöglicht es mir, kleine Details, wie zum Beispiel die einzelnen Steine oder Fugen einer Außenfassade, noch besser zu inszenieren“, erläutert der erfahrene Fotograf seine Arbeitsweise. Und tatsächlich beeindrucken alle Bilder mit großem Detailreichtum.

Bei manchen Fotos fallen dem Betrachter einzelne Elemente besonders ins Auge, weil sie sich farblich abheben: So erstrahlen auf einem Bild die bunten und reich verzierten Kirchenfensterscheiben in leuchtenden Farben, während der übrige Teil des Fotos in schwarz-weiß gehalten ist. „Diese Farbtupfer betonen manche Bilder ganz besonders und lenken die Aufmerksamkeit auf bestimmte Elemente“, so Kuno.

Ein weiteres Augenmerk hat der Fotograf, der zu Analogzeiten in einem Fotostudio in Haldensleben gearbeitet hat, auf die Perspektive gelegt. Kaum ein Bild wirkt wie das andere und bei einigen Fotos muss der Betrachter mehrmals hinschauen, um ein Gefühl für die Perspektive zu bekommen. Hinzukommt, dass die kontrastverstärkende Schwarz-Weiß-Technik dem Fotografen ein einzigartiges Spiel mit Licht und Schatten erlaubt. So ergeben sich teils sehr geheimnisvolle Ansichten von Gotteshäusern. „Diese tollen Fotografien in der Kulturfabrik zu haben, ist für uns etwas Besonderes“, freut sich Petra Dittrich, die in der Haldensleber Kulturfabrik die Galeriearbeit leitet. „Gleichzeitig bieten wir Kunstinteressierten auch noch eine zweite Ausstellung mit rund 150 Aquarellbildern. Zwei Ausstellungen auf einmal - das ist ein Novum in der Kulturfabrik“, erklärt Dittrich.

Die Ausstellung ist bis zum 10. April während der Öffnungszeiten im Erdgeschoss der Kulturfabrik zu sehen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Förderung der Kulturarbeit wird gebeten.