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Gefunden Altes Schädelfragment liegt an der Elbe

Über einen seltenen Fund, der nach gründlicher Untersuchung noch für Aufsehen sorgen könnte, freute sich unlängst Lars Friman in Havelberg.

Von Wolfgang Masur 08.10.2015, 15:57

Havelberg l  Im Kleingärtnerverein „Am Nußberg“, der sich im Buga-Areal im Dombezirk befindet, betreut Lars Frimann seit Buga-Beginn den idyllischen Naturgarten.

In der Freizeit ist Lars Friman gerne mit der Kamera in der Natur unterwegs, um heimische Tiere zu fotografieren. „Ich war, bei herrlichen Wetter, an der Elbe auf Pirsch und hatte auch schon schöne Schnappschüsse erwischt. Plötzlich sah ich etwas am Ufer liegen, das mein Interesse weckte. Es war ein Schädelfragment“, erzählte der Naturliebhaber. Erst nach dem vorsichtigen Reinigen kamen zum Beispiel Augen- und Nasenhöhle so richtig zum Vorschein. „Dadurch, dass die Elbe so niedriges Wasser führte, kam da so einiges ans Tageslicht.

„Ich habe auch noch einen Silberlöffel gefunden. Aber der Schädelknochen war für mich das Größte. Obwohl das Schädelfragment recht klein ist und vermutlich von einem Kind stammen könnte“, so Lars Friman. Er schickte einige Fotos von dem besonderen Fund an Professor Dr. Friedemann Schrenk, Sektionsleiter Paläoanthropologie im Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt/Main. Kurz danach erhielt er von dem weltbekannten Anthropologen eine Antwort, in der man unter anderem lesen kann: „Hallo, Herr Friman, das ist ein Schädelfragment (Frontale) vom Homo sapiens. Wäre interessant zu wissen, ob es fossilisiert ist …“

Daraufhin hat sich Lars Friman dazu entschlossen, den vermutlich sehr alten Schädelfund, an dessen Struktur man auch deutlich erkennt, dass es sich um Knochen handelt, nach Frankfurt zu schicken. „Dort wird er gründlich untersucht und nach dem Vermessen der Augen- und Nasenhöhle – die Parietale, das Scheitelbein, ist auch sehr eigenartig flach – werde ich mehr wissen“, ist sich Lars Friman sicher.

Nach den Untersuchungen bekommt er sein Fundstück ja wieder zurück und will es dann eventuell dem Havelberger Prig­nitz-Museum überlassen. „Ich bin schon sehr gespannt auf die Untersuchungsergebnisse und besonders auf das Alter des Schädels. Für mich ist es eine spannende Zeitreise“, freute sich der Naturfreund.