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Nach Straßenbau Zu schnelles Tempo auch in Jederitz

Die Ortsdurchfahrten im Havelwinkel sind nun alle asphaltiert - was so manchen Fahrer zum Rasen verleitet.

Von Ingo Freihorst 05.11.2015, 18:06

Jederitz l „Einige fahren mit über 100 Stundenkilometern in unser Dorf hinein – das Schlimmste ist, es sind auch Einheimische darunter“, schimpfte Ortsbürgermeister Lothar Pietzschmann auf der Ratssitzung am Mittwochabend über den „unhaltbaren Zustand“. Er muss es wissen, wohnt er doch direkt an der Ortsausfahrt nach Kuhlhausen. Er habe bereits ein Schild „Achtung, Kinder!“ gekauft und aufgestellt, doch nutzte dies gar nichts. Die Polizei hatte auch schon auf Anforderung die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen, allerdings ohne Erfolg.

Ähnliche Erfahrungen hatte Peter Hirth sammeln müssen, wie er in der Bürgerfragestunde kundtat. In der als Spielstraße ausgeschilderten Waldstraße wäre kürzlich fast ein Kind überfahren worden. Hier gelte die Vorfahrtsregel rechts vor links – da könne man eigentlich gar nicht so schnell fahren. Ähnlich sei es an der Kreuzung, die eigentlich mit Tempo 30 zu passieren sei – hier sei es arg gefährlich, die Straße zu überqueren.

Lothar Pietzschmann schlug dem Ortschaftsrat vor, eine elektronische Infotafel anzuschaffen, welche den Autofahrern ihre aktuelle Geschwindigkeit auf einem großen Display anzeigt. Diese sollte an der Ortseinfahrt aufgestellt werden. Solch Gerät kostet um die 1800 Euro. Er selbst würde einen Teil der Summe spenden, weitere Sponsoren erklärten sich auf Nachfrage ebenfalls bereit. Vielleicht könne man auch die Stadt Havelberg mit ins Boot holen.

„Vielleicht werden dadurch wenigstens einige Raser aufgeschreckt“, meinte der Ortsvorsteher. Am besten habe die Raser seine Mülltonne abgeschreckt, die er mal auf den Bürgersteig gestellt hatte.

Sollte die Tafel mobil sein, könnte sie ja auch in den anderen Ortschaften aufgestellt werden, gab Angelika Klahr einen Hinweis auf weitere Geldgeber. Elke Kulter von der Stadtkämmerei will sich nun wegen einer möglichen Förderung in Havelberg erkundigen.

Ein weiteres Thema der Sitzung war ein neuer Standplatz für die Glascontainer. Der jetzige Standort befindet sich auf privatem Gelände, das ist nicht mehr zulässig. Einstimmig plädierten die Räte für den Standort eingangs der Waldstraße, dieser stört am wenigsten. Denn niemand möchte die Anlage wegen der Lärmbelästigung direkt vor seinem Haus stehen haben.

Noch immer keine offizielle Namensweihe habe die vor einem Jahr aufgestellte Frau-Harke-Wegemarke erfahren, informierte Lothar ­Pietzschmann zu einem weiteren Punkt. Er schlug vor, dafür den Tag des Lichterfestes zu nutzen, verbunden mit einer Lesung zum Thema. Der 28. November – der Sonnabend vor dem 1. Advent – soll dazu genutzt werden.

Lichterfest heißt die Veranstaltung auch darum, weil an diesem Tage traditionell die Lichterkette um den Weihnachtsbaum gewunden wird. Diese Aktion soll am Vormittag ab 10 Uhr stattfinden. Ratsmitglied Fred Meiser wird als Fachmann dabei anleiten.

Weiter gehen soll es am 28. November dann um 14 Uhr mit der Lesung zur offiziellen Namensgebung der Wegemarke, die am Ortsausgang nach Havelberg steht. „Zum Dudel“ steht als Vorschlag – der Nachtwächter mit diesem Namen wohnte unweit der Sitzgruppe in einer Kate am Deich. Nach der Lesung mit Frau Harke soll dann des eigentliche Lichterfest starten, wozu dann auch die Feuerschale entzündet wird. Die Versorgung wird die Volkssolidarität übernehmen, bei der Aktion helfen zudem Feuerwehr und Ortschaftsrat.

Damit sich die Ortschaft beim Fest in einem ordentlichen Zustand präsentiert, wird am 14. November noch ein Arbeitseinsatz stattfinden, bei welchem das Laub an der Ortsdurchfahrt zusammengeharkt werden soll. Treff dazu ist um 10 Uhr. Ein Problem gibt es dabei noch: Das Laub von den kommunalen Bäumen kann vom Havelberger Bauhof nicht gleich abgeholt werden, sondern erst im kommenden Frühjahr. Bis dahin muss es in Jederitz zwischengelagert werden, informierte Lothar Pietzschmann. Und hofft, dass die Jederitzer dort dann nicht auch noch ihr Laub ablagern.