1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Seniorenverein wird aufgelöst

Generationswechsel Seniorenverein wird aufgelöst

Der Kunrauer Seniorenverein wird aus dem Vereinsregister gestrichen. Treffen wird es weiter geben.

Von Siegmar Riedel 02.02.2017, 02:00

Kunrau l Dorothea Foltyn, die bisherige Vorsitzende, hatte es im Dezember schon angekündigt: So geht es mit dem Seniorenverein nicht weiter. Ein Generationswechsel im Vorstand müsse frischen Wind in die Arbeit mit den Senioren bringen. Die Auflösung des Vereins sollte den bürokratischen Druck von den Schultern der Führungsriege nehmen.

Dorothea Foltyn sprach deshalb auch von einem „wichtigen Programm“, das sie vorhaben. „Aus Altersgründen möchten folgende Mitglieder nicht mehr im Vorstand mitarbeiten: Ilse Kuske, Dorothea Foltyn, Brunhilde Dettmer, Margarete Meyer, Annemarie Bäwert und Else Kohlbacher“, zählte sie im Kunrauer Schloss auf. Ihre Bereitschaft zum Weitermachen haben der stellvertretende Vorsitzende Erich Fischbeck, Karl Krieger und Edda Behne erklärt.

Der zweite wichtige Punkt war die Löschung des Vereins im Vereinsregister. Die vielen gesetzlichen Vorschriften und das Finanzamt würden die Arbeit sonst verkomplizieren, begründete Dorothea Foltyn diesen Schritt. „Wenn wir nur als Seniorengruppe weiter bestehen, wird es einfacher für den Vorstand und ist leichter zu bewältigen“, erläuterte sie.

Mindestens zwei Drittel der anwesenden Mitglieder müssen für eine Auflösung des Vereins votieren. Doch das Ergebnis fiel sogar einstimmig aus. „Das ist einen Applaus wert“, sagte Foltyn spontan. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Jetzt müsse ein Notar aufgesucht werden, der den Verein aus dem Register streicht. Damit fällt das „e. V.“ im Namen weg.

„Wir wollen aber unsere Treffen nicht komplett einschlafen lassen“, betonte Dorothea Foltyn. Ein neuer, abgespeckter Vorstand musste dafür her. Allerdings klappte es mit dem beabsichtigten Generationswechsel nur zum Teil. Erich Fischbeck, der langjährige Vorsitzende und zuletzt Vize-Chef im Verein, übernahm erneut das Zepter. Dem fast 83-Jährigen zur Seite stehen Karl Krieger und Edda Behne. Als Vierte im Bund erklärte sich Gertrud Stein zur Mitarbeit bereit.

Nach einem konstituierenden Gespräch informierte Fischbeck, dass es keinen Vorsitzenden wie bisher geben werde. Vielmehr habe jedes Vorstandsmitglied sein festes Aufgabengebiet übernommen.

Ortsbürgermeister Uwe Bock unterstützte den Umbruch in der Gruppe und freute sich, dass die Arbeit mit den Senioren dennoch weitergeht.

Dass Erich Fischbeck sehr an dem Verein hängt, machte er im Anschluss deutlich: „Als die Volkssolidarität aufgelöst wurde, kamen viele Ältere und wollten einen Verein gründen“, erinnerte er. Dadurch sei eine festere Bindung entstanden. Er betonte, dass der neue Vorstand aus Ehrenamtlichen besteht. Deshalb werden für jedes Treffen vier Mitglieder in die Organisation mit eingebunden. So soll die Vierergemeinschaft des Vorstandes entlastet werden. Eine vertrauensvolle Gemeinschaft wünscht sich Fischbeck, in der auch Kritik möglich sei.