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Jagd Das Schießen will trainiert sein

In Niedersachsen ist für die Jagd ein Schießnachweis nötig. In Sachsen-Anhalt nicht. Aber die Jäger wären vorbereitet.

Von Markus Schulze 30.09.2016, 03:00

Klötze l Niedersachsen führt am morgigen 1. Oktober einen Schießnachweis ein. Wer dort weiter in den Landesforsten jagen möchte – und das trifft auf rund 2000 Jäger zu – muss mindestens einmal im Jahr auf dem Schießstand oder in einem Schießkino mit der jeweiligen Waffe trainieren und sich das auch bestätigen lassen. Die Gründe für die Einführung des Schießnachweises sind vielfältig. Zum einen soll die neue Regel den Tierschutz verbessen. „Wir müssen sicherstellen, dass ein Schuss so gut ist, dass er das Tier tötet und es sich nicht unnötig quälen muss“, heißt es von Dennis Glanz, Sprecher der niedersächsischen Landesforsten mit Sitz in Braunschweig. Zum anderen sei der Schießnachweis eine Reaktion auf das fortschreitende Alter der Jäger. Sinne, Beweglichkeit und Reflexe ließen nach, umso wichtiger sei es, regelmäßig mit der Waffe zu üben, betont Glanz.

In Sachsen-Anhalt besteht hingegen noch keine Pflicht zum Schießnachweis, wie Andreas Kriebel, Leiter des Forstbetriebs Altmark mit Sitz in Tangerhütte, sagt. Bis auf Weiteres bleibe alles beim Alten, auch in der bevorstehenden Drückjagdsaison. Somit genüge es, vor Beginn einer Jagd im Landesforst seinen Jagdschein vorzuzeigen.

Des Weiteren, so erklärt Kriebel, werde kontrolliert, ob der Teilnehmer eine „kundige Person“ ist, also Wildtierkrankheiten erkennen kann. Und wer einen Hund mitführen will, müsse belegen, dass der Vierbeiner die Gebrauchs­prüfung bestanden hat. Im Übrigen geht Kriebel derzeit nicht davon aus, dass auch in Sachsen-Anhalt in naher Zukunft ein Schießnachweis verlangt wird. Sollte dem doch so sein, dann seien die meisten Jäger aber darauf vorbereitet, wie er meint.

Das bestätigt auch Frank Fritzsche, Vorsitzender der Jägerschaft Klötze. So werde in den umliegenden Hegeringen schon jetzt mindestens einmal im Jahr ein jagdliches Schießen angeboten. „Es sind nur ganz wenige, die da nicht hingehen“, weiß Fritzsche, der selbst jeden Monat auf den Schießstand geht und für den die Vorteile klar auf der Hand liegen. „Wenn man nicht trifft, dann muss man entweder zum Büchsenmacher oder weiter an sich arbeiten.“ Zumal es ein ehernes Gesetz sei, das Wild nicht verletzen zu wollen. Folglich, so Fritzsche, sollte es für jeden Jäger eine Selbstverständlichkeit sein, den Umgang mit der Waffe zu trainieren. „Da bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone.“ Dass der Schießnachweis eines Tages auch in Sachsen-Anhalt eingeführt wird, ist für Fritzsche nur eine Frage der Zeit. Und kein Problem. „Ich hätte nichts dagegen. Das ist eine gute Sache.“