1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Ärger über Weg zum neuen Gymnasium

Schulstart Ärger über Weg zum neuen Gymnasium

Fünfte bis siebte Klassen lernen seit Donnerstag im neuen Gymnasium am Lorenzweg. Doch es droht schon Ärger.

Von Martin Rieß 28.08.2015, 01:01

Magdeburg l Das neue Gymnasium am Lorenzweg ist eröffnet: Planmäßig starteten gestern die Schüler der 5. Klassen zur ersten Stunde, eine Stunde später begann auch der Unterricht für die sechsten und siebten Klassen. In den kommenden Jahren soll hier ein weiteres kommunales Gymnasium aufwachsen.

Unter den Fünftklässlern ist auch Marius Schulze. Der Sudenburger sagt: „Klar bin ich aufgeregt. Besonders freue ich mich auf den Biounterricht und auf Physik ab der sechsten Klasse.“ Sechstklässler, die bereits an der Vorgängereinrichtung, der Außenstelle des Einsteingymnasiums am Olvenstedter Scheid, gelernt haben, hoffen auf mehr Platz für den Sportunterricht und auf eine bessere technische Ausstattung. Einig sind sich viele Schüler (und Eltern) in ihrer Kritik an der Anbindung. Marius Schulze sagt: „Ich muss jeden Morgen zweimal umsteigen, um überhaupt hierherzukommen.“ Für ihn, der aus dem westlichen Sudenburg kommt, hat die Teilung der Buslinie 73 vor wenigen Monaten die Anfahrt deutlich erschwert.

Die Kritik an der Anbindung teilt Detlef Hubold, Vorsitzender des Stadtelternrats: „Dass die Anmeldezahlen gerade für das Hegelgymnasium so hoch sind, hat vor allem mit dessen guter Erreichbarkeit zu tun.“ Nicht nachvollziehbar sei daher der Beschluss des Stadtrats, den Vorschlag aus dem Rathaus zum Bau eines innerstädtischen Gymnasiums zu kippen. „Fakt ist, dass wir derzeit eine schlechte Anbindung mit einer Buslinie haben. Die Schüler müssen dazu auch noch die Bundesstraße 1 überqueren.“

Nicht sonderlich optimistisch stimmt ihn die Aussicht auf die Straßenbahn: Mit Blick auf den geplanten Trassenbau neben der Schule, die Sanierung der Gebäude, den Bau neuer Sportanlagen und den Bau einer Turnhalle werden die Gymnasiasten hier wohl auf einer Dauerbaustelle lernen müssen. Detlef Hubold: „Wir brauchen die Plätze an den Schulen jetzt und nicht in fünf Jahren. Jetzt rächt sich die Politik, Schulen wie das Wilhelm-Raabe-Gymnasium übereilt zu schließen.“ Positiv stimmt den Stadtelternratsvorsitzenden die Diskussion um den Namen der Schule: Heißer Favorit ist Edita – die neue Schule könnte den Namen der ersten Gemahlin von Kaiser Otto tragen. Diskutiert wurde der Vorschlag bereits in der Elternvertretung, in der Lehrerschaft und im Stadtelternrat.

Vor zwei Jahren waren die ersten 64 Schüler in drei fünften Klassen als Erste an der gymnasialen Außenstelle in Neu-Olvenstedt und damit in der Keimzelle des neuen Gymnasiums eingeschult worden. Mit ihrem Wechsel in die sechste Klasse ein Jahr später waren drei neue fünfte Klassen mit 65 Schülern hinzugekommen. Übrigens: Die Volksstimme konnte bei der ersten Unterrichtsstunde der neuen Schule im Gebäude nicht dabei sein: Es soll noch einen offziellen Termin geben.