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Festungsanlage Kein Mauerfall an der Künette

Die Freunde der Festung Magdeburg haben auch 2016 ein wachsames Auge darauf, was mit den Resten der Feste in der Stadt passiert.

Von Stefan Harter 09.03.2016, 00:01

Magdeburg l Bereits seit mehreren Jahren warnen Bernhard Mai und seine Mitstreiter vom Verein Freunde der Festung Magdeburg davor, dass die sogenannte krenelierte Eskarpenmaueram Festungsgraben an der Maybachstraße einsturzgefährdet ist. Sie verläuft entlang des Künettegrabens zwischen Maybachstraße und Magdeburger Ring und ist gut vier Meter hoch. Einst sollte sie Angreifer von der Eroberung der Stadt abhalten, jetzt droht sie insbesondere durch den Frost-Tau-Wechsel in den Wintermonaten zu zerfallen.

„Sie hält nur noch durch ihre innere Spannung. Sie ist sozusagen verspannt“, sagt Mai und weist auf die Stellen hin, wo das Wasser aus dem Graben bereits größere Stücke herausgespült hat. Die großen Lücken in der Mauer seien allerdings noch Kriegsschäden, stellt er klar, die auch als solche erhalten bleiben sollen. „Wir sind froh über jeden Winter, den die Mauer übersteht“, erklärt Mai und verweist auf Bestrebungen der Stadt, sie nun mit Hilfe von Fördermitteln zu sanieren. Seinen Aussagen nach soll dies noch in diesem Jahr geschehen. Fördermittel in Höhe von 450. 000 Euro sind laut Haushaltsplan der Stadt allerdings erst für 2017 eingeplant.

Aufmerksam verfolgen die Festungsfreunde auch die Pläne für die Strombrückenverlängerung und die damit verbundenen Einschnitte in die ehemalige Zitadelle auf dem Werder. Auch die Grabungen in Brückfeld für eine Fernwärmetrasse werden beobachtet, weil sie die südliche Wallanlage berühren.

Kritisch begleitet werden die Entwicklungen im Kavalier I am Elbbahnhof, im Fort XII im Stadtpark sowie der Verkauf des Fort VI an der Lerchenwuhne. „Wir haben die Angst, dass vieles verloren geht, wenn es nicht genügend gepflegt wird“, umreißt Bernhard Mai den Ansporn seines Vereins.

Schließlich regt Bernhard Mai eine öffentliche Diskussion über geeignete Räume in Magdeburg für die angestrebte Kulturhaupstadt 2025 an.