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Feierstunde Staatsbürgerschaft für Zuwanderer

Im Magdeburger Rathaus haben 13 Neu-Magdeburger ihre Einbürgerungsurkunden erhalten.

Von Martin Rieß 10.04.2016, 06:30

Magdeburg l Festlicher Empfang am Sonnabend im Alten Rathaus: 13 Wahl-Magdeburger, darunter ein Kind, haben ihre Einbürgerungsurkunden im Rahmen einer Feier im Alten Rathaus erhalten. Die Zuwanderer stammen aus Bulgarien, der Ukraine, aus Afghanistan, dem Kosovo, Syrien, der Tschechischen Republik, Vietnam, Ecuador und aus der Dominikanischen Republik. Überreicht wurden die Urkunden von Oberbürgermeister Lutz Trümper. Mit der Einbürgerungsfeier würdigte die Stadtverwaltung öffentlich die Integrationsbemühungen der Frauen und Männer.

„Mit dieser Feierstunde ehren wir Menschen aus aller Welt und heißen neue deutsche Staatsbürger in der Landeshauptstadt Magdeburg willkommen“, sagte der Magdeburger Oberbürgermeister. „Ihre Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft ist ein persönlicher Vertrauensbeweis, über den wir uns als Stadtverwaltung sehr freuen. Sie sind in der Ottostadt angekommen, haben ein neues Zuhause und ihren Lebensmittelpunkt hier gefunden.“

Damit haben im vergangenen Jahr und im ersten Quartal des Jahres 2016 insgesamt 168 in Magdeburg lebende Frauen, Männer und Kinder ausländischer Herkunft die deutsche Staatsbürgerschaft erworben.

Zum Programm der Einbürgerungsfeier gehörte ein Vortrag zum Projekt „Einbürgerungslotsen Sachsen-Anhalt“ des Landesnetzwerkes Migrantenorganisation Sachsen-Anhalt, in dem ehrenamtliche Einbürgerungslotsen ausgebildet werden.

Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen, müssen die Interessenten unter anderem mindestens acht Jahre in Deutschland gelebt haben oder drei Jahre in Deutschland zu wohnen und davon zwei Jahre mit einem deutschen Ehepartner verheiratet zu sein. Je nach Herkunftsland gibt es verschiedene Sonderregelungen, informiert die Magdeburger Stadtverwaltung. Seit 1. September 2008 müssen außerdem der Einbürgerungstest erfolgreich bestanden und ausreichende deutsche Sprachkenntnisse durch Vorlage eines Zertifikats nachgewiesen werden.

Unter den mehreren Hundert Fragen im Test setzen einige umfangreiche Kenntnisse über Europa und Deutschland voraus. Die Autoren wollen beispielsweise wissen, ob das Europäische Parlament alle fünf, alle sechs, alle sieben oder alle acht Jahre gewählt wird. In einer anderen geht es darum, wer die Schulpolitik bestimmt: die Lehrer und Lehrerinnen, die Bundesländer, das Familienministerium oder die Universitäten. Formal mag die Frage einfach zu beantworten sein. Eine weitere Frage widmet sich den „Römischen Verträgen“ und ob es in ihnen um den Beitritt Deutschlands zur NATO, die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die Verpflichtung Deutschlands zu Reparationsleistungen oder die Festlegung der Oder-Neiße-Linie als Ostgrenze ging. Um den 27. Januar geht es in einer anderen Frage und darum, ob an diesem Tag an das Ende des Zweiten Weltkrieges, an die Verabschiedung des Grundgesetzes, an die Wiedervereinigung Deutschlands oder an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird.

Seit 1991 haben in Magdeburg 3552 Menschen aus dem Ausland diesen Test bestanden, die weiteren Voraussetzungen erfüllt und die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.