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Hochbegabter Vom Klassenzimmer in den Hörsaal

Drei Prozent der Schüler in Deutschland sind hochbegabt. Einer ist Joel Dierkes. Der 15-Jährige ist ein Überflieger in der Informatik.

Von Viktoria Koch 23.05.2016, 23:01

Magdeburg l Schon in dem Alter von elf Jahren hat Joel Dierkes angefangen, sich für Informatik zu interessieren und an Roboter-Seminaren teilzunehmen. Durch die Hochbegabtenförderung des Landes Sachsen-Anhalt konnte er neben der Schule für drei Stunden in der Woche an der Universität studieren. Mittlerweile ist der Zehntklässler schon seit eineinhalb Jahren an der Uni Magdeburg (OVGU) und hat sich bereits an den Unialltag gewöhnt. Mehr als vier Seminare hat der Hochbegabte innerhalb des letzten Jahres erfolgreich absolviert. Auch dieses Jahr belegt er insgesamt fünf Veranstaltungen pro Woche, zum Beispiel ein Seminar über Clusteralgorithmen und die Vorlesung „Software Engineering“ aus dem vierten Semester des Informatik-Studiengangs. „Anfangs war es komisch mit den Studenten zu lernen, aber mittlerweile ist es für mich zur Normalität geworden“, erzählt Joel Dierkes. Das Besondere an seinem Studium ist, dass er nicht nur an den Veranstaltungen teilnehmen darf, sondern als einziger Schüler in Sachsen-Anhalt auch die Prüfungen mitschreiben und sich für den späteren Bachelor anrechnen lassen kann.

Insgesamt gefällt es ihm an der Uni sehr gut, vor allem genießt er die Freiheiten, die in der Schule nicht so vorhanden sind. „An der Uni kann man einfach mal den Raum verlassen oder auf sein Handy gucken, und das ohne Konsequenzen. Bei uns an der Schule ist das nicht gestattet“, so der Hochbegabte. Vielleicht haben auch diese Freiheiten seinen Wunsch bestärkt, in der Zukunft ein Informatikstudium an der OVGU zu absolvieren. Der Sohn eines Diplom-Kaufmanns und einer Hausfrau strebt neben einem Bachelorabschluss auf jeden Fall ein Masterstudium an der Uni Magdeburg an. Auch für seinen späteren Beruf kann er sich vorstellen, in Magdeburg zu bleiben und in die Forschung zu gehen.

Zurzeit freut er sich auf das neue Semester und darauf, viele Menschen kennenzulernen. Dass die Studierenden im Schnitt fünf Jahre älter sind, stört ihn dabei nicht.