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Bauarbeiten Schnurbaum in Magdeburg fällt am Montag

Der prominente Japanische Schnurbaum im Magdeburger Stadtteil Sudenburg wird am Montag gefällt.

Von Marco Papritz 08.04.2017, 01:01

Magdeburg l Nun geht es ganz schnell: Nicht einmal zwei Wochen nachdem bekannt wurde, dass der Japanische Schnurbaum an der Kreuzung Halberstädter Straße/Wiener Straße gefällt werden muss, steht der Termin. Am Montag ist die Fällung des Spätblühers geplant. Wie die Volksstimme berichtet hat, ist bei den Bauarbeiten am neuen Gleisviereck der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) an der Sudenburger Großkreuzung festgestellt worden, dass die Wurzeln des etwa 200 Jahre alten Baumes weit in den neuzubauenden Fahrbahnbereich hineinragen und nur etwa fünf bis zehn Zentimeter unter der neuen Fahrbahn liegen. Daraufhin hatten die MVB ein Planungsbüro beauftragt, mögliche Lösungsvarianten des Problems zu erarbeiten. Dabei zeigte sich, dass die Fällung des Baumes, der aufgrund starker Beschädigungen ohnehin in keinem guten Zustand mehr ist, als sinnvollste Variante. „In gründlicher Abwägung aller Vor- und Nachteile für alle Beteiligten, also Mensch, Umwelt und Verkehr, und unter der Beachtung der bereits fortgeschrittenen starken Schädigung des Baumes, ist es aus unserer Sicht unumgänglich, den Baum zu fällen“, so MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel.

Die Genehmigung dafür liegt vor. Und zwar schneller, als damit gerechnet wurde. Der Erhalt des Baumes ist im Planfestellungsverfahren für das Bauvorhaben der neuen Straßenbahntrasse in der Wiener Straße (Teil der zweiten Nord-Süd-Verbindung) festgehalten. Die Fällung widerspricht diesen Festlegungen und musste bei der Planfeststellungsbehörde beantragt werden. Ohne Fällung kommt es im Bereich des Schnurbaumes zu einem Baustillstand. Befürchtungen, dass die Entscheidung darüber eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen würde und daher für einen weiteren Bauverzug an der Großkreuzung sorgen könnte, bewahrheiten sich nicht.

Die MVB wollen dem Wunsch von engagierten Bewohnern entsprechen, der bei einem Treffen der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Sudenburg geäußert wurde: Demnach soll das Holz des Baumes im Stadtteil Verwendung finden. Man werde es zwischenlagern und der GWA zur Verfügung stellen, so die Geschäftsführerin. Als Ersatz sollen zwei Schnurbäume an der Kreuzung gepflanzt werden.

Die Bauarbeiten an der Kreuzung gehen ungeachtet dessen weiter voran. Nach aktuellem Stand ist es weiterhin das Ziel, die Fahrspuren für die Autofahrer Ende Mai wieder freigeben zu können. Straßenbahnen fahren seit dem 1. April wieder in alle Richtungen.