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Digitaler Rundgang „Machdeburg“ als Handy-App

Ab Mittwoch gibt es in Handy-App-Stores ein neues Mini-Programm, mit dem die Stadt Magdeburg virtuell erkundet werden kann.

Von Christina Bendigs 08.03.2016, 00:01

Magdeburg l Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Faunbrunnen in der Leiterstraße und fragen sich, was es mit diesem Brunnen auf sich hat. Einen Reiseführer haben Sie nicht dabei und die nächste Tourist-information ist um einiges entfernt. Über eine Internetsuchmaschine lassen sich via Smartphone schnell Informationen beschaffen. Noch einfacher geht es mit einer neuen App, die die Magdeburg City-Com GmbH (MDCC) ab Mittwoch in App-Stores bereitstellt. Mit dieser App kann der Brunnen gescannt werden. Automatisch wird ein kurzes Video abgespielt, in dem es Interessantes über den Faunbrunnen zu erfahren gibt. Kosten haben Nutzer wie Projektpartner nicht. MDCC stellt den Service entgeltfrei zur Verfügung. Lediglich für die Produktion der Filme sind die Projektpartner selbst verantwortlich.

40 Projektpartner konnte das MDCC-Team bereits gewinnen – darunter der Magdeburger Zoo, das Kulturhistorische Museum, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Vereine wie der 1. FC Magdeburg, aber auch Unternehmen aus der Wirtschaft. Jeder, der möchte, sei eingeladen, sich zu beteiligen, sagt Marketingberater Christoph Serbser, „wichtig ist, dass die Leute spannende Geschichten zu erzählen haben“, die Magdeburger und Ortsfremde neugierig machen auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten.

Die Filme, die für die App hinterlegt werden, können dabei auch wechseln. Der 1.  FC Magdeburg könnte beispielsweise vor jedem Spiel einen Film hinterlegen, in dem Trainer Jens Härtel die Mannschaftsaufstellung bekannt gibt; die Museen könnten ihre Kuratoren zu aktuellen Sonderausstellungen zu Wort kommen lassen; das Zoo-Team könnte kurze Filme aus dem Gehege aufnehmen und diese hinterlegen; Theater Ausschnitte aus aktuellen Vorstellungen. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Dass die Videos für einen geringeren Zulauf zu öffentlichen Einrichtungen wie Museen und anderen sorgen werden, glaubt Serbser nicht. „Die Leute sollen ja neugierig gemacht werden und der ein oder andere auf diese Weise zum Besuch überzeugt werden“, erklärt er.

Damit es nicht beim Erkunden der Stadt von der Couch aus bleibt, können die Nutzer der App zwar im Internet sehen, welche Filme es am jeweiligen Standort zu sehen gibt, abspielen lassen sie sich jedoch erst, wenn der Nutzer vor Ort ist. Etwa drei bis vier Videos können pro Ort bereitgestellt werden.

Um die Orte ausfindig machen zu können, verlegen Tiefbauarbeiter seit gestern Steine mit den Fußabdrücken und dem MDCC-Schriftzug, das Logo der App. Am Dienstag etwa wurde der Stein am Faunbrunnen verlegt, außerdem vor dem Rathaus, an der Johanniskirche und weiteren Orten der Stadt. 18  Steine sollen bis morgen auf die App-Standorte verweisen. Und Mitverantwortliche Jenifer Horst erzählte, dass die Genehmigung dafür gar nicht so einfach zu bekommen gewesen sei. Tiefbauamt, Straßenverkehrsbehörde und Denkmalschutzbehörde seien involviert gewesen.

Offizieller Start für die „Machdeburg“-App ist am Mittwoch. Die App ist bundesweit einmalig, sagt Serbser, in keiner anderen Stadt in Deutschland gebe es diese App. Grenzen gibt es keine. Das MDCC-Team hofft, dass noch viele weitere Projektpartner hinzukommen werden und sich die Karte, auf der zu sehen ist, wo Videos abgerufen werden können, mit weiteren Fußabdrücken füllt. Eine einzige Einschränkung müssen die Projektpartner bei der Produktion der Filme beachten: Die Inhalte der Filme dürfen geltendes Recht nicht verletzen. Das wird vor der Veröffentlichung der Videos auch geprüft, sagt Serbser.

Am Mittwoch wird Oberbürgermeister Lutz Trümper den Stein am Rathaus offiziell einweihen. Und dann kann die App auch aus dem Internet heruntergeladen werden. Bis dahin ist noch ein wenig Geduld gefragt.