Elbeschifffahrt Kaiser Wilhelm dampft durch Magdeburg
Ein weit über 100 Jahre Dampfer hat in Magdeburg angelegt. Er ist auf dem Weg nach Dresden.
Magdeburg l Die Zeiten der Dampfschifffahrt auf de Elbe bei Magdeburg sind zwar längst vorbei. Gestern weckte aber der Schaufelraddampfer „Kaiser Wilhelm“ aus Lauenburg nach einer Übernachtung am Petriförder bei der Fahrt über die Stadtstrecke in Richtung Dresden alte Erinnerungen. Das Schiff ist seit 1900 ununterbrochen in Betrieb – das ist Weltrekord für Personenraddampfer. Das Schiff ist ein anerkanntes geschichtliches Kulturdenkmal Schleswig-Holsteins. Betrieben wird das Schiff ehrenamtlich. Seine Länge beträgt 57,20 Meter, bis zu 270 Personen finden auf ihm Platz. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 14,5 Stundenkilometer.
Das Schiff wurde von der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft AG in Dresden-Neustadt 1899 und 1900 gebaut. Etappenweise fährt es derzeit in die alte Heimat. Die Etappe am Donnerstag führte von Tangermünde nach Magdeburg. Schiffsführer Markus Reich sagte der Volksstimme: "Wer Interesse hat, kommt einfach rechtzeitig zur Ablegestelle.“ Am Dienstag hatte das Schiff planmäßig seine erste Station im niedersächsischen Hitzacker erreicht. Zu den Höhepunkten der Fahrt nach Dresden zählen Fahrten zum Heimat- und Schifffest in Roßlau am Wochenende.
In seinen 116 Jahren hat das Schiff übrigens einiges durchgemacht. So berichtet der Verein zur Förderung des Lauenburger Elbschiffahrtmuseums: "Auf der ,Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft - Übigau' wurde der ,Kaiser Wilhelm' 1910 in drei Stücke getrennt durch Herausschlagen der senkrechten Bordwandnietung. Die Trennung war etwas vor dem Maschinenschott, heute noch an den restlich verbliebenen Nietreihen in der Kombüse zu erkennen, und nach dem Schott hinter dem Kesselraum. Vor- und Achterschiff wurden dann vom Mittelteil weggezogen und in den Zwischenraum jeweils eine 5m lange Sektion, Blechplatte für Blechplatte eingebaut."
Weitere Informationen unter raddampfer-kaiser-wilhelm.de im Internet.
