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Kloster Magdeburg Käthe Kollwitz muss für Bagger weichen

Der letzte Hügel am Kloster in Magdeburg wird abgetragen. Dafür muss eine Skulptur weichen.

Von Christina Bendigs 24.02.2017, 14:18

Magdeburg l Die Bauarbeiten am letzten noch vorhandenen Klosterhügel in Magdeburg haben begonnen. Bagger und Kipper sind im Einsatz, um die Aufschüttung abzutragen, damit die Sicht auf das älteste Gebäude der Stadt Magdeburg wieder komplett freigegeben wird. Was genau danach mit der Fläche passieren soll, ist noch nicht klar, berichtete Museumskurator Uwe Gellner.

Zumindest so viel steht aber schon fest: Es solle eine Fläche entstehen, auf der sich Menschen gern aufhalten. Ein Hügel sei in dieser Hinsicht eher abträglich, denn Menschen würden zwar kurz auf einen Hügel hinaufgehen, ihn aber recht schnell wieder verlassen. Anders sei das bei Senken. Dort hielten sich Menschen naturgegeben lieber auf, berichtete Gellner.

Die Käthe-Kollwitz-Skulptur wird im Zuge der Baumaßnahmen einen passenderen Standort erhalten. Wie Uwe Gellner berichtete, sei die Skulptur nie auf einem Hügel thronend gedacht gewesen. Einzig, weil dort einmal eine große Linde stand, unter der die Skulptur platziert werden konnte, wurde sie dort aufgestellt. Doch die Linde wurde 2014 gefällt, so dass die Skulptur nun frei stand.

Das Original der Skulptur, das in Berlin steht, wurde vor einer Reihe von Bäumen aufgestellt. Einen ähnlichen Standort soll auch die Magdeburger Skulptur erhalten. Wo genau dieser sein wird, sei aber noch nicht klar. „Wir warten erst einmal ab, wie die Fläche nach dem Abtragen aussieht und entscheiden dann“, sagt Uwe Gellner. An ihrem angestammten Platz vor dem Kloster ist sie jedenfalls vorerst nicht zu sehen. Denn im Zuge der Baumaßnahmen wurde sie beiseitegestellt, bis ein neuer Platz gefunden wird.

Gellner und Museumsleiterin Dr.  Annegret Laabs freuen sich, dass der Hügel entfernt wird. Denn mit dieser Maßnahme wird die Fläche auf mittelalterliches, also das ursprüngliche Niveau, abgesenkt. Die Westseite des Gebäudes, die bislang von den Aufschüttungen verdeckt wurde, ist dann wieder frei sichtbar.

Mittelalterliches Mauerwerk wird durch die Baumaßnahme nicht zerstört. Und auch im Grund des Bodens sei nichts Wertvolles gefunden worden. „Es handelt sich um Schutt aus der Zeit weit nach 1945, wahrscheinlich sogar aus den Jahren um 1989, als auch die Käthe-Kollwitz-Skulptur aufgestellt wurde“, berichtete Dr. Annegret Laabs.