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Neubaupläne Stadträte verbünden sich gegen Norma

Wenn es nach dem Willen von Grünen, SPD und Linken-Stadtrat Karsten Köpp geht, ist der Norma-Neubau in Magdeburg-Cracau vom Tisch.

Von Michaela Schröder 17.03.2016, 00:01

Magdeburg l Die Debatte um das Cracauer Stadtteilzentrum wird neu entfacht. Die SPD-Stadtratsfraktion, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Linken-Stadtrat Karsten Köpp haben sich gegen den Discounter Norma verbündet und fordern von der Stadt, dass der geplante Neubau gestrichen wird. Der Antrag der Stadträte wird heute auch Thema während der Sitzung des Magdeburger Stadtrats sein.

Seit rund drei Jahren plant der Lebensmittel-Discounter Norma einen Neubau zwischen Cracauer Straße und Struvestraße.

„Wir halten weiter an unseren Plänen fest“, erklärt Ingo Franke auf Volksstimme-Nachfrage. Der Entwicklungsleiter bei Norma hatte am Dienstag vom Antrag erfahren und war gestern noch sichtlich überrascht und sprachlos von dem Vorstoß der beiden Stadtratsfraktionen und des Linken-Stadtrates Karsten Köpp.

„Ich kann es nicht nachvollziehen. Bei den Bürgerversammlungen haben sich Gegner und Befürworter die Waage gehalten. Zudem liegt das Verkehrsgutachten noch nicht vor“, so Franke. Über 450 Unterschriften hatten Franke und seine Kollegen im Dezember für den Norma-Neubau gesammelt und sie Magdeburgs Baubeigeordnetem Dieter Scheidemann übergeben. Derzeit nutzt Norma die ehemalige Penny-Filiale in der Seestraße.

SPD-Stadtrat Jens Rösler begründet im Volksstimme-Gespräch den Antrag damit, dass man sich eine urbane Mitte für Cracau wünsche und kein Zentrum für Einkaufsmärkte.

„Im SPD-Ortsverein Magdeburg-Ost war der Bebauungsplan natürlich auch Thema und die Meinungen waren eindeutig. Mit unserem Antrag erhoffen wir uns, dass die Einkaufsmöglichkeit in der Seestraße erhalten bleibt und sich in Zukunft am Heumarkt ein Einzelhandel ansiedelt. Wir sprechen uns gegen eine zentrale Ansiedlung von Einkaufsmärkten in Cracau aus“, so Rösler.

In der Vorlage sprechen sich die Stadträte auch gegen eine Verlängerung der Friedrich-Ebert-Straße aus. Für die Änderungen des aktuellen Entwurfs des Bebauungsplanes wollen die Stadträte berücksichtigt wissen, dass keine Straße für den Durchgangsverkehr geplant oder Vorhaltefläche hierzu reserviert werden.

Neben einem öffentlichen Spielplatz wird im Bereich der Struvestraße auch eine öffentliche Grünanlage zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Struvestraße gefordert. „Zudem dient diese Schneise als Kaltlufttrasse zwischen der Bebauung Friedrich-Ebert-Straße und der Alten Elbe“, heißt es in der Vorlage.

Auf der Wunschliste von Grünen, SPD und Linken-Stadtrat Karsten Köpp steht auch der Bau eine Wegeverbindung mit Sitzmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer von den Einkaufsmärkten an der Cracauer Straße bis zum ASZ Cracau und Sportplatz. Im Südwesten des Plangebietes soll eine Reihen- oder Einfamilienhausbebauung in die Planungen einbezogen werden.

In den letzten Monaten war es still geworden um den Bebauungsplan 262-2 „Verlängerte Friedrich-Ebert-Straße“.

Der jüngste Entwurf, der im Dezember bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt worden war, sieht eine Verlängerung der Friedrich-Ebert-Straße, den Neubau eines Einkaufsmarktes sowie einen Stadt- und Spielplatz vor. Der Entwurf spaltet die Anwohnerschaft.